Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Drachensteigenlassen: ein himmlisches Vergnügen!
pexels

Drachensteigenlassen: ein himmlisches Vergnügen!

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
Beitrag anhören:

Moderator/in: In der Talaue zwischen Bad Nauheim und Friedberg lohnt sich’s heute, in den Himmel zu schauen. Denn heute ist Drachenfest. Klar: Der Herbst ist da und damit der passende Wind.

Das heißt: Jede und jeder ist heute eingeladen, zwischen 11 und 17 Uhr einen Drachen steigen zu lassen oder den Drachen der anderen beim Fliegen zuzusehen. Toller Anblick.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Drachenfest, ist das auch was für dich?

Klar, was gibt es für einen Pfarrer Schöneres, als wenn alle begeistert in den Himmel gucken. Nein, mal im Ernst: Ich find Drachensteigenlassen richtig toll. Hab ich auch schon oft gemacht: als Kind, später mit meinen eigenen Kinder – und dann auch mit diesen Lenkdrachen, die man steuern kann.

Ich mag Drachen vor allem auch, weil sie für mich ein Bild für das Leben und den Glauben sind. Ich meine: Damit ein Drachen fliegt, braucht‘s ja drei Dinge: den Drachen, den richtigen Wind und – vielleicht am wichtigsten - jemanden, der die Drachenschnur hält.

Die Vorstellung passt auch zum Glauben: Wenn da einer ist, Gott, der mich – bildlich gesprochen – festhält, dann kann ich wie ein Drachen richtig hoch fliegen.

Gott als einer, der uns wie einen Drachen fliegen lässt. Ein witzige Vorstellung!

Kommt aber so ähnlicher sogar in der Bibel vor! In den Psalmen heißt es „Deine rechte Hand hält mich.“ (Psalm 63,9) Und die Idee, dass die Stürme des Lebens uns wegpusten, wenn uns keiner hält, finden wir auch an verschiedenen Stellen.

Mir helfen ja solche Bilder, das Leben besser zu verstehen: Manchmal bin ich wie ein Drache – und wenn der Wind des Lebens kommt, werde ich nicht weggepustet, sondern steige auf. Gefällt mir.

 

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren