Vielfalt im Orchester
Moderator/in: Vielleicht haben Sie es heute schon im hr3 Programm gehört – das hr- Sinfonieorchester wird 95 Jahre alt. Von der Geige über das Horn bis zur Pauke - jedes Instrument ist mit seinem Klang einzigartig. Doch erst das Zusammenspiel macht die Musik. Das ist ein prima Beispiel für Vielfalt, findet Steffen Jahn von der katholischen Kirche in Fulda. Was begeistert dich daran Steffen?
Autor/in: So ein Orchester ist doch der perfekte Ort für das Zusammenwirken von vielen verschiedenen Akteuren. Und es sind die Instrumente, die ganz unterschiedlich laut und leise sind und verschiedene Ton- und Klangspektren abbilden. Denn in dem Orchester geht es selten um das Hervorheben einzelner Stimmen, sondern um die Harmonie des Ganzen. Und genau darin spiegelt sich die Vielfalt – und auch die Kraft – eines Orchesters wider.
Moderator/in: Und du siehst da auch eine Parallele zur Vielfalt in unserer Gesellschaft?
Autor/in: Ja, auf jeden Fall. Genau wie in einem Orchester ist die Vielfalt auch eine Stärke in unserer Gesellschaft. Verschiedene Kulturen, Sprachen, Perspektiven – sie alle bringen etwas Eigenes mit, das unser Zusammenleben bereichert. Und wie die Instrumente im Orchester müssen wir lernen, aufeinander zu hören und uns gegenseitig Raum zu geben. Nur so entsteht etwas, was größer ist als die Summe seiner Teile.
Moderator/in: Klingt gut. Aber nur die Vielfalt allein macht noch kein gutes Musikstück, oder?
Autor/in: Richtig. Es ist ein Zusammenspiel, das auf Zuhören und Respekt basiert. Jeder Musiker, jede Musikerin hat eine spezielle Aufgabe, die zusammen mit den anderen ein Meisterwerk entstehen lässt. Alle tragen ihren Teil dazu bei.
So sehe ich das auch in der Gesellschaft. Es braucht ein gemeinsames Ziel und gemeinsame Werte. So können wir viel voneinander lernen und Vorurteile abbauen.