Gebt mir etwas Zeit
Das Foto von Hape Kerkeling, fotografiert im Februar 2024, können Sie aus Rechte-Gründen bis 8.11.2024 sehen.
Moderator/in: Im Sonntagstalk hat Bärbel Schäfer nachher einen tollen Gast: Hape Kerkeling. Und der Autor, Comedian und Entertainer stellt unter anderem sein gerade erschienenes Buch vor: „Gebt mir etwas Zeit.“
Darin erzählt er nicht nur neue Geschichten aus der Glanzzeit der Fernsehunterhaltung, er taucht auch in die bewegte Geschichte seiner Vorfahren ein. Also eine Mischung aus eigenen Erlebnissen und Ahnenforschung – und eine Suche nach den Prägungen, die er von seinen Vorfahren übernommen hat.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Dass wir von unseren Vorfahren geprägt werden, ist ja eine Vorstellung, die wir schon ganz früh in der Bibel finden. Richtig?
Ja! Das ist ein ganz bekannter Gedanke: Das, was ein Mensch tut, kann noch drei bis vier Generationen später Auswirkungen haben. (Z.B. 2. Mose 34,7) Das ist inzwischen übrigens auch wissenschaftlich nachgewiesen: Nennt sich „Intergenerationale Traumata“. Einschneidende Erfahrungen einer Generation prägen auch noch ihre Nachkommen.
Klingt jetzt sehr kompliziert, aber man kann das Ganze ja auch mal runterbrechen. Ich mach total gerne Musik – und in meiner Familie sagen mir bis heute Leute: Dein Urgroßvater war Posaunist im Orchester in Frankfurt. Das hast du garantiert von dem!
Stimmt ja auch: Manchmal verstehen wir uns selbst besser, wenn wir schauen, was unsere Vorfahren geprägt hat. Weil es eben Prägungen gibt, die weitergegeben werden. Insofern hat Hape Kerkeling da einen klugen Ansatz gewählt.
Was mache ich denn, wenn ich entdecke, dass ich Muster von meinen Vorfahren übernommen habe?
Na, in dem Moment, in dem ich das wahrnehme, kann ich auch lernen, damit umzugehen. Außerdem können das ja auch positive Muster sein. Wie die Liebe zur Musik. Für mich als Christ zählt aber auch: Die Bibel spricht oft davon, dass jemand „ein neuer Mensch“ werden kann. Paulus sagt mal: „Wenn jemand an Jesus glaubt, dann ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5,17)
Also: Muster erkennen, Gutes feiern und an die Kraft zur Veränderung glauben.