
Ab in den Himmel: Mariä Himmelfahrt
Moderator/in: Wer sich wundert, dass es in vielen Läden in Grenznähe zu Bayern heute voller ist als sonst: Die haben Feiertag. In vielen Regionen Bayerns wird „Mariä Himmelfahrt“ gefeiert.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was hat es denn damit auf sich?
Das ist spannend: Es gibt die Vorstellung, dass Maria nach ihrem Tod aufgefahren ist. Diese Geschichte ist schon sehr alt, vermutlich wurde sie schon in den ersten Jahrhunderten gerne erzählt. Wundert mich auch nicht. Irgendwie war ja Maria, die Mutter von Jesus, vielen Christen schon früh sehr wichtig – auch als weibliche Identifikationsfigur.
Dazu kommt: Der 15. August war im römischen Reich ein bedeutender Feiertag. Da wurde jedes Jahr an die großen Erfolge von Kaiser Augustus gedacht – unter anderem an seinen Sieg über Kleopatra. Und da haben sich die Christen gedacht: Wenn die Leute an diesem Tag was feiern, dann bitte was mit echter Bedeutung: Wir feiern jetzt am 15. August, dass Maria nach dem Tod direkt in den Himmel aufgenommen wurde.
Und was war die Botschaft dahinter?
Die Botschaft war und ist: Lasst uns nicht irgendwelche militärischen Erfolge feiern, sondern den größten Sieg von allen: nämlich den Sieg des Lebens über den Tod.
Der Tod hat nicht das letzte Wort: Das zeigt nicht nur Jesus, der ja mehrfach Leute zum Leben erweckt haben soll … und selbst wieder auferstanden sein soll, sondern eben auch die Himmelfahrt Marias. Wer das glauben kann, der lebt voller Hoffnung.