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Freude, schöner Götterfunken
Moderator/in: Am 7. Mai 1824, vor 200 Jahren, wurde in Wien Beethovens 9. Symphonie uraufgeführt. Und darin erklang zum ersten Mal das Lied „Freude, schöner Götterfunken“, das wir heute auch als Europa-Hymne feiern. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Die Europa-Hymne feiert Geburtstag. Kannst du da als Pfarrer auch gratulieren?
Fabian Vogt: Klar! Ein unglaublich tolles Lied. Die EU hat ja gesagt: Dieses Lied steht für "Werte, die alle teilen, sowie für die die Einheit in der Vielfalt".
Freude kann Menschen vereinen
Der Text von Friedrich Schiller sagt: Freude hat wirklich die Kraft, Menschen zu vereinen. Schiller sogar: "Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt." Heute würden wir sagen: Geschwister. Stark! Da, wo Menschen feiern, fröhlich sind und auf das schauen, was sie gemeinsam haben, können sie sogar mit Unterschieden gut umgehen.
Götterfunken entzünden ein Friedenslicht
Gleichzeitig geht’s um Götterfunken. Freude hat was Göttliches. Freude ist eben nicht nur ein Gefühl. Jemand, der Lebensfreude empfindet, hat auch keinen Grund, andere zu bekämpfen. Der ist mit sich und der Welt im Reinen. Das nennt Schiller einen Götterfunken.
Moderator/in: Im Text heißt es auch: Freude, "wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum". Klingt ein bisschen so, als wäre die Freude selbst ein Gott.
Freude kann heilig und göttlich sein
Fabian Vogt: Stimmt! Schiller will zeigen, dass die Freude eine so positive Macht hat, dass sie ein Heiligtum verdient. Am Ende des Textes ordnet er das Ganze ein und schreibt: "Brüder, überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen." Für ihn ist klar: Wer echte Freude erlebt, der kann auch glauben, dass es Gott gibt.