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Hoffnung auf gute Nachbarschaft
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Hoffnung auf gute Nachbarschaft

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Manchmal gibt es Wunder. Sogar an einem furchtbaren Tag. Heute vor einem Jahr überfiel die Terrororganisation Hamas Dörfer und ein Fest im Süden Israels.

Sie töteten Menschen, nahmen Geiseln, versetzten Israel in Furcht und Schrecken. Uns alle auch. Seitdem herrscht Krieg im Nahen Osten, der jeden Tag größere Ausmaße annimmt. Ein Waffenstillstand oder ein Friede sind in weiter Ferne. Es ist, als habe Gott sich abgewandt.

Ein Wunder am Tag des Schreckens

Wäre da nicht das Wunder, das auch vor einem Jahr beginnt, am Tag des Schreckens (spiegel.de 21.09.24). Ein Palästinenser und ein Jude im Süden Israels trauern gemeinsam. Und schließen dann Freundschaft.

Heute sagen sie: „Es ist eine Lüge, dass wir nicht zusammenleben können.“ Seitdem tun sie alles für den Frieden. Sie sprechen mit Menschen, laden Fremde ein, betrauern gemeinsam die Toten. Und vor allem: Sie geben ihre Hoffnung nicht auf; Hoffnung auf Vernunft. „Wir müssen nach vorne schauen“, sagen sie; „aufrechnen hilft uns nicht.“

Einander achten geschieht durch Gottes Geist

Da erkenne ich etwas von Gottes Geist. Es geschieht nicht durch Soldaten und Waffen, sagt ein kluger Prophet (Sacharja 4,6 b), sondern durch Gottes Geist.

Wenn das Aufrechnen aufhört, wird es heller in uns. Und wir erkennen, wie wir gute Nachbarn sein können. Überall. In unseren Dörfern, Städten und Ländern. Niemand muss andere verachten. Wir können einander auch achten.

Möge Gottes Geist reichlich über uns kommen. Und unsere Herzen weit machen. Damit wir keine Gegner mehr sehen, sondern Menschen.

 

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