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Auch mit Waffen Brüder und Schwestern
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Auch mit Waffen Brüder und Schwestern

Rüdiger Kohl
Ein Beitrag von Rüdiger Kohl, Evangelischer Pfarrer, Frankfurt
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Bis heute hat die Band Dire Straits viele Fans, eine der erfolgreichsten Bands der 80er Jahre. Gitarrist Mark Knopfler war Kopf und Mitbegründer. Mit bloßen Fingern zupft er seine E-Gitarre, ein unvergleichbarer Sound. Heute wird der britische Musiker fünfundsiebzig. Mein Lieblingssong ist „Brothers in Arms“, auf Deutsch „Waffenbrüder“, aus dem Jahr 1985.

Ich war damals fünfzehn. Der Falklandkrieg zwischen Großbritannien und Argentinien war gerade vorbei. Wahrscheinlich hat Mark Knopfler dieses Thema so bewegt, weil sein Vater selbst dort gekämpft hatte. Fast 1000 Soldaten wurden getötet.

Ein sterbender Soldat und seine "Waffenbrüder"

Im Song versetzt sich Mark Knopfler in die Lage eines sterbenden Soldaten, fern der Heimat. Er erzählt mit kraftloser Stimme vom Leid und der Zerstörung, die er gesehen hat. Und bedankt sich bei seinen Kameraden, die ihn nie im Stich gelassen haben.

Doch die „Brothers in Arms“, die Waffenbrüder, sind für diesen Soldaten nicht nur die eigenen Kameraden. Sondern auch die feindlichen Soldaten auf der anderen Seite. Der Text geht übersetzt so weiter: „Wir haben nur eine Welt, aber wir leben in verschiedenen Welten. Doch es ist im Sternenlicht geschrieben und in jede Linie deiner Handfläche: Wir sind Narren, wenn wir gegen unsere Geschwister Krieg führen, die ebenfalls unter Waffen stehen.“

Ein Song für die Ewigkeit

Für mich ist das ein Song für die Ewigkeit. Jesus von Nazareth hat in seiner Bergpredigt gesagt: „Betet für eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen.“ (Matthäus 5, 44-45) Jesus hat die Menschen sogar aufgefordert, ihre Feindinnen und Feinde zu lieben. Das heißt für mich: Schau dir deinen Gegner gut an. Er ist niemals das Böse schlechthin, du musst unterscheiden lernen: Vor dir steht jemand, der Unrecht begeht, das ist das eine. Vor dir steht aber auch ein Mensch, das ist das andere, und das verbindet euch trotz aller Feindschaft.

Hinausdenken über die Feindschaft

Den Feind lieben: Das heißt hinausdenken über die Feindschaft. Den Menschen sehen, der mir ähnlich ist: fehlerhaft, verängstigt, verwundet, gebunden an Interessen und Vorurteile. Und das heißt: davon ausgehen, dass Menschen sich ändern können, Feindschaften beigelegt und Konflikte versöhnlich beendet werden können.

Dire Straits beschreiben in ihrem Welthit genau das: Weitet euren Blick. Versucht den Menschen zu sehen, der auch ein Geschöpf Gottes ist und diesen Planeten bewohnt. Der leben will, genau wie ihr.

Mark Knopfler ist auch heute noch als Solokünstler unterwegs. Er spielt dieses Lied noch immer bei jedem Konzert. Er sagt: Die Botschaft wühlt ihn auch heute noch auf: Menschen sollen Geschwister sein – und nicht Feinde.

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