In weiter Ferne so nah
Mit meinen Kumpels aus dem Studium war ich in Magdeburg, über dreihundert Kilometer von zuhause. Nachts in der Pension wache ich auf. Ich habe geträumt.
Im Traum ist mein Pfarrhaus eine Mischung aus verschiedenen Häusern, in denen ich schon gewohnt habe und vielleicht der Villa Kunterbunt. Es ist voller Leute, die ich nicht kenne. In einem großen Wohnzimmer schaut eine Kindergruppe einen Film.
Traum von Feueralarm
In der Küche schwätzen Menschen. Auch aus dem Garten hört man fröhliche Stimmen. Der Rauchmelder geht los. Ich rieche nichts und sehe keine Flammen, aber ich schicke alle raus. „Bestimmt ist es nichts“, rufe ich in die Runde. „Aber hier sind Kinder!“ Sie müssen das lernen, denke ich: Bei Alarm gehen wir raus. Im Traum renne ich durchs Haus. Ich suche den Ursprung. An die kleine Einliegerwohnung erinnere ich mich aus meinem vorigen Pfarrhaus. Einer meiner Teenagersöhne schläft dort auf dem Boden. Ich wecke ihn, schicke ihn raus und finde hinter der Wohnung eine Sauna, die ich nie besessen habe.
Dort kokelt tatsächlich etwas. Im Laufen versuche ich, die 112 zu tippen.
Nach dem Traum eine Nachricht vom Sohn
Der Traum ist zu Ende: Wieder halbwegs wach sitze ich auf der Bettkante. Auf dem Nachttisch blinkt mein Handy. Es war leise gestellt, kann also nicht der Alarm in meinem Traum gewesen sein. Ich entdecke eine Sprachnachricht von meinem großen Sohn! Mitten in der Nacht! Um Himmels Willen! Er hat noch nicht lange den Führerschein. Ich klicke auf die Meldung und höre seine verschlafene Stimme:
„Hier... Papa... der Rauchmelder macht komisch. Hat wieder aufgehört. Scheint nichts zu sein. Ich lege mich wieder hin.“
Also… Ich träume auch nicht öfter von Rauchwarnmeldern als andere Leute, also eigentlich nie.
Zufall oder unsichtbare Verbindung?
Kann das Zufall sein? Oder gibt es eine unsichtbare Verbindung?
Sie haben das auch schon mal erlebt… glaube ich: Es ruft genau der an, an den sie ewig nicht, aber jetzt gerade gedacht haben. Dinge passieren gleichzeitig, und es passt, dürfte aber nach aller Wahrscheinlichkeit nicht sein. Zwillinge, von denen einer merkt – oft über große Distanzen – wie es dem anderen geht. Menschen fühlen sich mit anderen verbunden und denken dasselbe, obwohl es eigentlich keinen Anlass gibt.
Für mich: Hinweise auf Gott
Zufälle… Würde mancher sagen – Wunder! Ein anderer.
Für mich sind es Hinweise: Auf Gott! Diese anderen Menschen… wurden mir von Ihm geschenkt. Die Gemeinschaft mit ihnen ist nicht auf Zeit und Ort beschränkt. Wir haben Teil an etwas, das größer ist. Ich erfahre: Ich bin nicht allein.
