Heilige Orte
Der Urlaub ist für mich eine Zeit, in der ich auch Orte der Ruhe und Besinnung suche. Ich möchte dabei Abstand gewinnen von Stress und Zeitdruck. Für manche Menschen ist der Urlaub als solcher heilig. Für andere sind es Orte, die sie in dieser Zeit besuchen. Bieten sie doch die Möglichkeit, sich genau da auf das Wesentliche zu besinnen. Heiligkeit kann für jeden etwas Anderes bedeuten. Für manche Leute ist es die tiefe Verbundenheit mit der Natur oder der Geschichte eins Ortes. Für mich als Christ ist es ein religiöser Begriff, der mit Gott und dem Glauben verbunden ist. Heilige Orte sind oft solche, die eine tiefe spirituelle und emotionale Bedeutung haben und helfen, inneren Frieden zu finden.
Aber auch kleine einsame Oasen in der Natur können ein heiliger Ort sein. Ich denke dabei an die vom Heiligen Franz von Assisi oft besuchte Einsiedelei Carceri. Sie liegt oberhalb der Stadt und ist – so sagt es die Internetseite der Deutschen Franziskanerprovinz – „ein Ort des Rückzugs und der Stille“.
Zum Entdecken, Erkunden und Innehalten-heilige Orte
Auch die Bibel kennt heilige Orte. Im Buch Exodus (3,1-11) wird uns von einem solchen heiligen Ort der Gottesbegegnung berichtet. Mose nähert sich Gott im brennenden Dornbusch: „Als der HERR sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.“ (Ex 3,4-6)
Auch heute bieten heilige Orte nicht nur einen Raum für eine physische Pause, sondern fördern geistliche und spirituelle Erfahrungen. Sie ermöglichen den Menschen, sich von den täglichen Sorgen zu lösen und eine tiefere Verbindung zu ihrem Glauben und zu sich selbst zu finden. Die Stille und der Frieden, die an solchen Orten herrschen, bieten einen Rahmen und laden ein, innezuhalten und über das eigene Handeln, die eigenen Ziele, die eigenen Werte und den eigenen Glauben nachzudenken.
Insbesondere laden sie zum Beten ein. Auch heute ist das Gebet für viele Menschen ein zentraler Bestandteil ihres Lebens. Und heilige Orte bieten eine besondere Atmosphäre, die das Gebet erleichtern. Ich bin davon überzeugt, dass solche Orte durch das Gebet vieler Generationen geheiligt sind und eine Verbindung schaffen zwischen dem Individuum und dem Göttlichen. Ich denke dabei zum Beispiel auch an alte Kathedralen, an die Kreuzgänge vieler Klöster und an Einsiedeleien.
Nicht nur im Urlaub besuche ich solche, für mich heilige Orte. Die Erfahrungen, die man dort machen kann, können das eigene Leben nachhaltig beeinflussen, indem sie neue Einsichten, Trost und Kraft schenken. Die derzeitige Urlaubs- und Ferienzeit bietet dafür gute Gelegenheiten. Ich lade Sie dazu ein, dem eine Chance zu geben.