Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Wie ist das eigentlich mit den Engeln?
Pixabay/Scottish Guy

Wie ist das eigentlich mit den Engeln?

Claudia Biester
Ein Beitrag von Claudia Biester, Evangelische Pfarrerin, Bad Homburg
Beitrag anhören:

Zum Taufgespräch besuche ich die frischgebackenen Eltern. Sie erzählen mir von ihrem kleinen Sohn. Von den ersten Wochen zu dritt, vom dem, was schon gut klappt und auch davon, wo Schwierigkeiten sind.

Sorgen machen um den kleinen Sohn

Die Mutter sagt: „Ich habe noch nie einen Menschen so liebt gehabt und mir auch noch nie so große Sorgen gemacht.“ Passend zu diesem Empfinden haben die Eltern einen biblischen Taufspruch für den kleinen Jungen ausgesucht: „Denn Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“ (Psalm 91,11)

Behütet von Gottes Engeln

Kein Wunder, dass die Eltern diesen Spruch gewählt haben. Darin steckt ein Versprechen für das Leben: Gott wird für dieses Kind da sein. Seine Engel werden aufpassen. Das heißt nicht, dass diesem Kind nichts mehr passieren kann, das wissen auch die Eltern. Aber egal was kommt und wohin der Weg des Kindes auch führt: es ist damit nicht allein, sondern behütet von Gottes Engeln, so lautet das Versprechen.

Engel gehören zu Gott

Eine große Hoffnung – Engel, die schützen und behüten. In der Bibel ist die Vorstellung: Engel gehören zu Gott. Wenn sie erscheinen, dann kommen sie in Gottes Auftrag. Um einen Menschen zu behüten – so wie im Taufspruch. Oder um eine Botschaft zu überbringen. Ein Engel sagt Maria, dass sie den Sohn Gottes gebären wird. Einer anderer bringt die Weihnachtsbotschaft von der Geburt Jesu zu den Hirten.

Die biblischen Engel sind ernst und würdevoll und manchmal auch angsteinflößend

Diese biblischen Engel sind nicht niedlich, frech und pausbäckig wie man sie heute manchmal auf Bildern sieht, sondern eher ernst und würdevoll, stark und manchmal sogar angsteinflößend - mit loderndem Flammenschwert. Es gibt sogar die Vorstellung, dass Engel vier Gesichter haben. Wie genau das aussehen könnte, weiß ich nicht. Vielleicht ist genau das die Absicht. Dass man Engel nicht am Aussehen erkennt, sondern an ihrer Wirkung: Gott beauftragt Engel und schickt in ihnen eine Kraft in die Welt, die stärkt und schützt vor dem Unverfügbaren im Leben, dem wir machtlos gegenüberstehen.

Engel brauchen keine weißen Kleider und Flügel

Dazu brauchen sie keine weißen Kleider und Flügel. Mancher sagt: Gottes Engel können uns auch in Menschen begegnen. In Menschen, die Freude, Liebe oder Trost in die Welt bringen und so auch gewissermaßen Gottes Botschaft verbreiten. Oder in Menschen, die gegen Unrecht aufstehen und für das Gute streiten. Auch das sind vielleicht Boten Gottes.

Engel um sich haben und etwas von Gottes Schutz und Stärke spüren: Das ist ein guter Wunsch für ein Kind und ein schöner Taufspruch. Kein Wunder, dass die Eltern diesen Satz ausgesucht haben. Der kleine Junge soll Gottes Engel über seinem Leben wissen.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren