Den Namen feiern
In meiner Familie feiern wir nicht nur den Geburtstag, sondern auch den Namenstag: Es gibt ein schönes Frühstück, wir zünden eine Kerze an, am Nachmittag gibt es Kuchen; das Namenstagskind bekommt ein kleines Geschenk und darf sich wünschen, was es zu essen gibt. Das war schon mit meinen Eltern und Geschwistern so, und mit meinem Mann und unseren Kindern setze ich diese Tradition fort.
Ein Brauch von früher
Den Namenstag feiern, das ist ein Brauch, der vor allem von katholischen Christinnen und Christen gepflegt wird und früher noch weiter verbreitet war. Die katholische Kirche erinnert an jedem Tag des Jahres an einen oder mehrere Heilige, an Menschen, für die der Glaube an Jesus Christus in ihrem Leben die zentrale Rolle gespielt hat. Und am Gedenktag des jeweiligen Heiligen feiern alle, die denselben Namen tragen, ihren Namenstag.
Dem Namensvetter als Vorbild dienen
Die Feier des Namenstags soll natürlich an den heiligen Namenspatron oder die heilige Namenspatronin erinnern. Früher war damit vor allem der Gedanke verbunden: Die Namenspatronin möge die heutige Namensträgerin besonders beschützen. Der Namenspatron soll dem heutigen Namensvetter als besonderes Vorbild dienen.
Die Feier des Namenstags stellt aber auch einfach den Namen eines Menschen in den Mittelpunkt. Den Namen, mit dem ich angesprochen werde, der mich bezeichnet, der fest mir gehört und mich ein Leben lang begleitet. Ich verbinde mit dem Namen auch ein sehr schönes Bibelwort, aus dem Buch des Propheten Jesaja. Es heißt dort: „Fürchte dich nicht. (…) Ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir!“ (Jesaja 43, 1)
Er geht mit mir durch dieses Leben
Auch an diese Zusage Gottes erinnert mich der Namenstag. Gott kennt meinen Namen, er ruft mich und jeden Menschen beim Namen und er geht mit mir durch dieses Leben. Auch das ist für mich ein Grund, den Namenstag zu feiern.
Heute übrigens hat Namenstag, wer Kilian, Edgar oder Prisca heißt. Herzlichen Glückwunsch!
