
Universalsprache Fußball
Viele kleine Jungs und viele kleine Mädchen wollen später mal große Fußballer und Fußballerinnen werden. Das ist fast auf der ganzen Welt so. Klar ist es verlockend, später mal sein Geld mit etwas zu verdienen, was richtig Spaß macht. Und natürlich gelingt es nur ganz wenigen, dann wirklich in einer hohen Liga oder sogar der Nationalmannschaft zu spielen. Aber Spaß macht es trotzdem, das Training, die Gemeinschaft, die Turniere …. Und besonders natürlich die Tore. Aber auch die Niederlagen müssen ertragen werden. Ich finde, da lernt man ganz schön viel fürs Leben.
Gemeinsames Kicken ist dann viel mehr als nur Sport
Um im Verein zu spielen, braucht es eigentlich nur den Spaß am Fußball und die Bereitschaft, regelmäßig zum Training zu kommen – und es kommt drauf an, gut zu kicken. Da spielen dann die Hautfarbe, die Religion oder woher die Eltern der Spielerinnen und Spieler kommen, keine Rolle. Zumindest sollte es so sein. Und es ist immer wieder toll zu sehen, dass Menschen, die zum Beispiel als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind, sich am Anfang schwer tun mit unserer komplizierten Sprache, aber auf dem Fußballplatz und im Verein erstaunlich schnell zuhause sind. Da ist das gemeinsame Kicken dann viel mehr als nur ein Sport.
Verständigung auch ohne gemeinsame Muttersprache
Ja, manchmal denke ich, Fußball ist sowas wie eine ganz eigene Sprache. Auch bei den großen Spielen geht es ja sehr international zu, schon in der Bundesliga, aber erst recht, wenn wie jetzt verschiedene Nationalmannschaften gegeneinander spielen. Aber alle verstehen sich, auch ohne die gleiche Muttersprache zu sprechen.
Wie schön, wenn das Wunder auch abseits vom Spielfeld stattfände
Als Theologin denke ich da natürlich an die biblische Erzählung von Pfingsten, als die Freunde und Freundinnen Jesu auf einmal den Geist Gottes spürten und dieser alle Sprachgrenzen überwunden hat: Alle konnten verstehen, was die Jüngerinnen und Jünger sagten, wie in der eigenen Sprache. Man nennt das auch das Pfingstwunder. Fußball hat etwas davon. Menschen aus ganz Europa sind jetzt zu Gast in Deutschland. Und in Frankfurt heißt das auch: noch zusätzlich zu den Menschen aus 177 Nationen, die sowieso schon in dieser Stadt leben. Und es wäre doch wunderbar, wenn sich auch abseits des Spielfeldes und außerhalb des Stadions dieses Wunder tausendfach ereignen würde: das Wunder der Verständigung, des Respekts und der gemeinsamen Freude am Fußball.