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Die Zukunft soll friedlich sein

Die Zukunft soll friedlich sein

Eva Reuter
Ein Beitrag von Eva Reuter, Katholische Pastoralreferentin, Betriebsseelsorge im Bistum Mainz / Regionalstelle Rheinhessen
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„Frieden“ - dieses Wort höre ich in den letzten Monaten viel häufiger. Frieden ist wieder Thema, seit er nicht mehr selbstverständlich ist. Für mich selbst war Frieden immer selbstverständlich – zumindest in meiner näheren Umgebung und in Europa.

Spätestens seit dem Ukrainekrieg ist diese Selbstverständlichkeit nicht mehr da. Immer mehr Menschen wird bewusst, wie zerbrechlich Friede sein kann und gleichzeitig: wie notwendig wir ihn zum Leben brauchen. 

Das Motto passt gut in diese Zeit

Das Motto des Katholikentags, der noch bis Sonntag in Erfurt stattfindet, passt daher gut in die Zeit. Es ist ein Zitat aus einem Psalm und lautet: „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ (Psalm 37, 37b). Der ganze Psalmtext befasst sich damit, was ein Mensch tun kann, um eine gute Zukunft zu haben. Der weise Psalmschreiber gibt den Rat: „Errege dich nicht über die Bösen, ereifere dich nicht über jene, die Schlechtes tun! Denn sie verwelken schnell wie das Gras, wie frisches Grün verdorren sie. Vertrau auf den Herrn und tue das Gute, wohne im Land und hüte die Treue! Habe deine Lust am Herrn! So wird er dir geben, was dein Herz begehrt. Befiehl dem Herrn deinen Weg, vertrau ihm - er wird es fügen.“ (Psalm 37, 1-6). 

Täglich für das Gute einsetzen  

Ich finde diesen Rat aus mehreren Gründen passend: Einerseits steckt ganz viel Hoffnung darin: Gott ist in Sorge um den Menschen; er ist für ihn da. Und außerdem stellt der weise Autor fest: Empörung nützt wenig. Es braucht vielmehr Menschen, die sich täglich für das Gute einsetzen.  

Ich will mich an diesen Rat halten. Besonders wenn ich – wie in den letzten Wochen so oft – höre, wie viel Gewalt, Hass und Hetze es in unserem Land gibt. Ich will nicht bei der Empörung bleiben – ich will Wege zum Frieden suchen. 

Dort wird darüber gesprochen

Beim Katholikentag und seinen vielen thematischen Angeboten gibt es reichlich Gelegenheit dazu. Zum Beispiel beim Podium „Miteinander auskommen. Verschieden, frei und solidarisch“. Dort wird darüber gesprochen, wie konstruktiver Streit über kulturelle oder politische Differenzen gelingen kann. Es soll dabei darum gehen, wie wir lernen können, Menschen unbedingt zu achten und deren Unterschiedlichkeit besser gerecht zu werden. Dafür ist eine eigene Haltung wichtig – das soll auch Thema sein.

Ich bin davon überzeugt: Wir müssen wieder lernen, uns nicht gegenseitig abzuwerten und zu beschimpfen, sondern ins Gespräch miteinander zu kommen. Uns zuzuhören. Nach gemeinsamen, friedlichen Lösungen zu suchen. Das ist anstrengend – das weiß schon jedes Kind, das einen Streit schlichten wollte. Aber es ist der einzige Weg in eine friedliche Zukunft. 

Ohne Hass und Herausforderungen angehen

Nur eine friedliche Zukunft ist eine Zukunft für alle Menschen. Deshalb hoffe ich darauf: Wo Menschen miteinander nach Frieden suchen, gibt Gott heiligen Geist dazu – damit wir noch lange in Frieden leben können. Besonders in diesen Tagen vor der Europawahl hoffe und bete ich, dass die Impulse vom Katholikentag dazu beitragen, eine friedlichere Gesellschaft zu schaffen. Eine Gesellschaft, die gewaltfrei und demokratisch ohne Ausgrenzung und Hass ihre Herausforderungen angeht.

 

 

 

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