Wale und Würmer
Witzig ist sie auch noch, diese Tiergeschichte aus der Bibel: Jona und der Wal. Ein kleiner Prophet wird auf hoher See von einem großen Fisch verschluckt. Und überlebt trotzdem - oder gerade deshalb…? Aber der Reihe nach.
Die biblische Geschichte von Jona
Jona hat einen Auftrag von Gott. Er soll nach Niniveh gehen, eine große Stadt, die völlig durcheinandergeraten ist, ein Sündenpfuhl wie Babylon. Er soll die Leute aufrufen, ihr Leben zu ändern. Aber er drückt sich. Er denkt, es ist vergeblich. Also läuft er weg, auf ein Schiff, genau in die andere Richtung. Da kommt ein Sturm, Jona geht über Bord. Genau in diesem Augenblick lässt Gott einen großen Fisch kommen. Der schluckt Jona und spuckt ihn nach drei Tagen wieder an Land. Das alles wird in der Bibel mit einem Augenzwinkern erzählt. Die Leute wussten doch: Diese großen Tiere leben von Plankton, von ganz kleinen Tieren und Pflanzen, die sie mit ihrem Maul aus dem Meer sieben. Ich denke, die Geschichte will sagen:
Gott wird kreativ, damit Jona seinen Auftrag erfüllt
Der Schöpfer selbst muss schöpferisch werden. Gott setzt alles daran, seine Menschen in Ninive zu retten. Und dazu lässt er sich etwas Ungewöhnliches einfallen. Jona wird vom Wal verschluckt. Das ist schon ein großes Wunder. Ein noch größeres ist: Er überlebt in dem Bauch. Und er kapiert, dass er seinen Auftrag erfüllen muss. Ein Wunder für jede und jeden von uns: Wenn einem nach langem Hin und Her klar wird: Das machst du jetzt!
Also gibt Jona Niniveh eine klare Ansage. Und er hat Erfolg! Die Weltstadt legt den Hebel um, schafft die Wende zum Guten. Fast unvorstellbar. Ich würde jubeln, wenn das heute passieren würde in den Hauptstädten der Welt, wo so viel schiefläuft.
Jona und der Wurm in der Staude
Aber Jona ist brummig. Hätte er es vielleicht doch lieber gehabt, dass die Leute ihn auslachen und wegjagen – und Gott sie bestrafen würde? Und er dabei zuschauen könnte?
Jona geht raus aus der Stadt. Legt sich unter einen Strauch in den Schatten. Da lässt Gott einen Wurm kommen. Der nagt an den Wurzeln, so dass der Strauch verdorrt. Jona ist stinksauer. Gott sagt zu ihm: Siehst du, Jona, du bist traurig, weil dein Busch stirbt. Und ich sollte nicht traurig sein, wenn eine ganze Stadt untergeht und so viele Menschen sterben?
Gott „redet“ zu uns durch Wal und Wurm
Hier kommt die Sache auf den Punkt: Gott bringt sogar Tiere auf den Weg, um uns etwas zu sagen. So wie die riesigen Wale, die uns mahnen, ihre Meere nicht wärmer werden zu lassen. Oder die winzigen Würmer in der Erde, die den Boden fruchtbar halten. Sie sorgen dafür, dass Pflanzen gedeihen und dass wir leben können. Also hören wir lieber auf die Würmer, bevor wir von ihnen gefressen werden!