Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Ein Monat für eine Königin
Bild: Tom auf Pixabay

Ein Monat für eine Königin

Judith Vonderau
Ein Beitrag von Judith Vonderau, Katholische Autorin bei "kirche im hr", Bad Orb
Beitrag anhören:

Heute beginnt der Mai. Für viele Menschen der vielleicht angenehmste Start in einen Monat, denn der 1. Mai ist ein Feiertag. Und die Feiertage geben sich in diesem Monat die Klinke in die Hand: Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Der 1. Mai ist der einzige staatliche Feiertag, die anderen sind kirchliche Feiertage. Und zumindest von katholischer Seite hat die Kirche einen besonderen Bezug zum Monat Mai. Der Mai wird nämlich auch Marienmonat genannt. Er ist der Gottesmutter Maria gewidmet.

Warum das gerade der Mai ist, das hat einen Grund: Im Mai ist der Frühling mit seiner ganzen Kraft zu spüren. Die Sonne scheint, die Natur ist grün und die Blumen blühen und duften. Die Natur zeigt jetzt ihre ganze Lebenskraft. Und Maria steht für diese Lebenskraft. Mit ihr hat in der Geschichte etwas Neues und Kraftvolles begonnen, denn sie hat Jesus das Leben geschenkt.

Maria wird so stark mit dem Mai in Verbindung gebracht, dass sie auch manchmal „Maienkönigin“ genannt wird. In diesem Monat gibt es viele Maiandachten, in denen Maria verehrt wird. Und der Rosenkranz wird oft gebetet. Dabei wird Maria um Hilfe angerufen. Wichtig ist: Sie selbst wird nicht angebetet, das steht nämlich nur Gott zu.

Maria als Brückenbauerin

Als Mutter ist Maria ganz nah dran am Geschehen. Und der Gedanke der Kirche dahinter ist: Wenn Maria so nah dran ist an Jesus, wenn sie so einen engen Kontakt zu ihm hat, dann kann sie auch die Menschen näher zu Jesus bringen. Sie kann also eine Art Brücke sein, um den Kontakt herzustellen.

Ich finde dieses Hintergrundwissen ganz wichtig, um zu verstehen, warum der katholischen Kirche die Marienverehrung so wichtig ist. Denn oft stößt sie auf Unverständnis und dann wird gefragt: „Wozu denn Maria? Gott reicht doch.“

Für mich wird das verständlicher, wenn ich mir bewusst mache: Maria war nicht nur einfach irgendeine Frau, sondern sie war der Mensch, der am allernächsten an Jesus dran war. Und das macht Maria für mich zu einer besonderen Frau. Denn nur dadurch, dass sie bereit war, die Mutter von Jesus zu werden – bereit war, sich auf dieses Abenteuer einzulassen – konnte Gott seine Pläne umsetzen. In der Bibel heißt es zwar, dass Maria direkt zugestimmt hat, als der Engel zu ihr kam und ihr von dem Kind erzählt hat, das sie bekommen wird. Aber ich glaube, dass es für sie keine Kleinigkeit war. Sondern im Gegenteil eine Riesensache. Sie ist ein Mensch, der voll und ganz „Ja“ gesagt hat zu Gottes Ideen. Sie hat sich da auf was eingelassen, was sie vom Ausmaß her überhaupt nicht einschätzen und begreifen konnte. Aber sie sagt „Ja“ und vertraut darauf, dass dieser Lebensentwurf für sie der richtige ist. Wer kann das schon von sich behaupten?!

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren