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Von Sternen und anderen Hoffnungsbildern
pixabay/Evgeni Tcherkasski

Von Sternen und anderen Hoffnungsbildern

Claudia Biester
Ein Beitrag von Claudia Biester, Evangelische Pfarrerin, Bad Homburg
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Bald wird die Sonne aufgehen. Noch ist es dunkel. Ein schöner Moment, um hinauf zu schauen und die vielen Sterne zu bewundern. Sterne sind für Menschen schon immer etwas Besonderes, sie geben Orientierung, sie strukturieren die Zeit, sie machen nachdenklich und manche sehen sie als Bilder für ihre Hoffnung.

Der Himmel und die Ewigkeit

Das war auch in einem Gespräch mit Freunden so. Wir haben uns darüber unterhalten, was uns Hoffnung macht – im Leben und darüber hinaus. Wie könnte sie sein, die Ewigkeit? Wie könnte es sein im Himmel? Einer beschrieb das Universum und dass er sich so ähnlich die Ewigkeit vorstelle – unendlich. Wenn man Sterne anschaut, stört nichts die Gedanken, sagte er – so ist es dann vielleicht.

Sterne als Verbindung zwischen Himmel und Erde

Eine Freundin erzählte in dieser Runde von ihren Kindern. Als sie fragten, wo ihre verstorbene Oma denn jetzt sei, habe sie ihnen gesagt: „Omi ist jetzt bei den Sternen im Himmel.“ Die anderen nickten. Und dann haben wir davon gesprochen, dass Sterne irgendwie auch so etwas wie eine Verbindung sind zwischen Himmel und Erde, weil wir sie sehen können und sie bis zu uns leuchten, aber sie trotzdem unerreichbar weit weg sind.

Hoffnungsbilder

Wie wird es sein – nach dem Tod im Himmel? Niemand weiß es zu sagen. Vielleicht ist es ganz, ganz anders als jede menschliche Vorstellung. Manche malen sich dafür das Paradies aus, einen Ort unglaublicher Schönheit. Andere erzählen von Licht, von einem Ort ohne Angst und ohne Schmerzen. Und manche von Frieden. Eines eint sie alle: Es sind Bilder der Hoffnung. Sie sind sie sehr wertvoll.

Himmel auf Erden in der Bibel

Oft verbinden Menschen die Hoffnung mit dem Himmel. Aber nicht immer. Ich mag auch ein Bild aus der Bibel gerne, dort heißt es: "Am Ende der Tage wird es geschehen … Jeder wird unter seinem Weinstock sitzen und unter seinem Feigenbaum. Niemand wird ihren Frieden stören. Denn der Herr Zebaot hat es so bestimmt." (Micha 4,4)

Dieses Bild beschreibt eine Situation, die auf der Erde stattfinden könnte – wie ein Stück Himmel auf Erden. Schön, oder? Im Garten, unter einem grünen Baum, die Sonne im Gesicht - ich stelle mir dazu einen Tisch vor. Vielleicht ein Glas Wein oder ein kühles frisches Wasser und Menschen dabei, die ich mag. Frieden und gute Gespräche, bis abends die Sterne sichtbar werden. Wie ein Blick in den Sternenhimmel ist das alte Kinderlied, das ganz zart von Hoffnung erzählt, es heißt: Weißt du wieviel Sternlein stehen? Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl.“ In diesem Versprechen steckt für mich die schönste Hoffnung überhaupt: So wie Gott alle Sterne kennt und auf sie aufpasst – so geht auch kein einziger Mensch, kein einziges Geschöpf bei Gott verloren.

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