Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Woran glauben Sie?
Pixabay/Mojca-Peter

Woran glauben Sie?

Dr. Elisabeth Krause-Vilmar
Ein Beitrag von Dr. Elisabeth Krause-Vilmar, Evangelische Pfarrerin, Bad Vilbel
Beitrag anhören:

Als Theologiestudentin habe ich einen älteren Philosophieprofessor unserer Universität einmal gefragt: „Sie haben so viel über das Leben nachgedacht und geforscht. Woran glauben Sie?“ Er hat gar nicht lange nachgedacht und geantwortet: „Ich glaube an die Lernfähigkeit der Menschen“. Die Worte sind mir nachgegangen.

„Ich glaube an die Lernfähigkeit der Menschen“

Ich frage mich, aus welcher Erfahrung der Professor da gesprochen hat. Was hat er selbst dazulernen dürfen? Vielleicht auch durch eigene Fehler? Wo hat er erlebt, dass Menschen lernfähig bleiben?

Lernfähigkeit bedeuted, dass Menschen die Welt verändernn können

Wahrscheinlich hat er durch eigene Erfahrungen diesen Glauben entwickelt. Ich erkenne darin eine positive Haltung dem Leben gegenüber. Wer an die Lernfähigkeit der Menschen glaubt, der interessiert sich für andere, der traut anderen etwas zu. Der hält daran fest, dass Menschen sich, ihr Leben und sogar die Welt verändern können – allen eigenen Unfähigkeiten und schlechten Nachrichten zum Trotz!

Es lohnt sich der Hoffnung zu trauen

Deshalb steckt in der Antwort des Professors für mich auch ganz viel Hoffnung. Hoffnung, dass es in scheinbar ausweglosen Situationen weitergeht. Auch dass etwas wirklich neu und anderes werden kann. Hoffnung, das ist viel mehr als „mal das Schöne sehen“. Sie hängt mit Interesse zusammen, mit dem Gefühl verbunden zu sein und mit der Erfahrung, dass es sich lohnt, der Hoffnung zu trauen.

Die Hoffnung geht nicht verloren

In der Bibel heißt es: Die Hoffnung geht nicht verloren. (Römer 5,5) Sie führt nicht ins Leere, aber durch leere und schwere Tage hindurch. Der verstorbene Theologe Helmut Gollwitzer beschreibt es so: „Die Nacht wird nicht ewig dauern. Es wird nicht finster bleiben. Die Tage, von denen wir sagen, sie gefallen uns nicht, werden nicht die letzten Tage sein. Wir schauen durch sie hindurch vorwärts auf ein Licht, zu dem wir jetzt schon gehören und das uns nicht loslassen wird.“ Daran glaube auch ich.

 

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren