Weihnachten erwarten
Als ich das Plakat das erste Mal gesehen habe, habe ich etwas gestutzt: „Fröhliche Vorweihnachten“, stand da. Und es waren fröhliche Menschen zu sehen, an einem festlich gedeckten Tisch, es roch förmlich nach Zimt, Nelken und Kerzen! Warum habe ich gestutzt? „Fröhliche Vorweihnachten“ – hm, eigentlich heißt es doch fröhliche Weihnachten! Und die Zeit davor, jetzt im Dezember, heißt eigentlich Advent: Ursprünglich ist das so etwas wie eine Fastenzeit, nix mit fröhlich feiern, sondern sich besinnen und sich auf Weihnachten vorbereiten.
Wofür brauchen wir denn diese Warterei auf Weihnachten?
Klar, man versteht das Wort Advent nicht von selbst, es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: Ankunft. Was für eine Ankunft? Und warum soll man auf die so lange warten, mindestens vier Wochen? Denn die Symbolik des Advents, der Kranz mit den vier Kerzen, die steht ja für’s Warten: Jeden Sonntag im Advent wird nur eine Kerze mehr angezündet. Und erst dann kommt endlich Weihnachten mit viel Licht und Glanz und Freude. Wofür brauchen wir die denn überhaupt, diese ganze Warterei? Ist „Fröhliche Vorweihnachten“ nicht besser?
Weil dieses Warten mich aufmerksam macht
Also, ich finde den Advent gut, und auch die Warterei! Mir tut es gut, dass ich beim Warten Vorfreude spüren kann: ja, klar, auch auf die Plätzchen! Denn die backe ich zwar im Advent, aber zu essen gibt es die bei uns wirklich erst ab Heilig Abend. Und ich halte Kerze für Kerze aus, dass es noch nicht ganz hell, ganz freudig ist. Nicht nur, weil die Freude an Weihnachten dann größer ist. Sondern vor allem, weil dieses Warten mich aufmerksam macht: Es ist längst nicht alles glänzend und gold-glitzernd in der Welt. Und im Advent warte und hoffe und bete ich, dass es besser wird. Bete zu dem, dessen Ankunft an Weihnachten gefeiert wird, zu Jesus Christus. Und überlege: Was kann ich selber beitragen, dass es auch für andere ein bisschen heller wird?
Advent bedeutet „Ankunft“ und Vorfreude
Fröhliche Vorweihnachtszeit? Noch lieber möchte ich Ihnen eine gute Adventszeit wünschen. Es ist ja gerade erst Halbzeit im Advent, wir haben also noch Zeit – zum Warten und Erwarten.