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Wer war eigentlich der heilige Martin?
Bild: AngeloScarcella_pixabay

Wer war eigentlich der heilige Martin?

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, katholische Pastoralreferentin im Ruhestand, Frankfurt
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Sprecherin: Nicole Abraham

„Martin, Martin hör, Teilen fällt uns schwer“ – das ist eine Zeile aus einem Text von Wilhelm Willms über den heiligen Martin. Jedes Jahr am 11. November, dem Gedenktag des Heiligen, geht er mir durch den Kopf. Viele kennen das Fest, an vielen Orten finden in diesen Tagen Martinsumzüge statt, mit Pferd, Reiter und Martinsfeuer. Und nicht zu vergessen: bei vielen steht in diesen Tagen die Martinsgans auf dem Tisch. Wer war aber noch mal genau dieser heilige Martin – und was hat es auf sich mit dem Teilen und den Gänsen?

Der Militärdienst war für ihn nicht mit dem Christsein vereinbar

Martin lebte im vierten Jahrhundert und war römischer Soldat. Als Erwachsener ließ er sich taufen und ist deswegen aus dem Militärdienst ausgeschieden. Seiner Meinung nach waren das Kämpfen mit der Waffe und das Christsein nicht vereinbar. Deshalb gilt Martin bis heute als Schutzpatron der Kriegsdienstverweigerer. Auf seinem Pferd und mit seinem Militärmantel bekleidet, soll er der Legende nach einen Bettler getroffen haben: Martin sah ihn frierend in der Kälte sitzen. Daraufhin hat er seinen Mantel mit dem Schwert zerteilt und dem Bettler die Hälfte des Mantels gegeben. Diese Geschichte wird heute bei vielen Martinsumzügen nachgespielt. Es wird so daran erinnert: Teilen und soziale Gerechtigkeit sind ganz eng mit dem Christsein verbunden. Und oft gibt es dann auch eine konkrete Aktion, die das deutlich macht: z.B. wird Spielzeug oder Kleidung für arme Kinder gesammelt.

Die Gänse sollen ihn verraten haben

Martin hat nach seinem Militärdienst als Einsiedler und Mönch gelebt, sehr bescheiden und zurückgezogen. Er war aber sehr beliebt beim Volk. Viele kommen, bitten ihn um Rat und wollen von ihm geheilt werden. Schließlich wird er auf Drängen des Volkes, gegen allerlei Widerstand anderer Bischöfe und Priester, zum Bischof von Tours ernannt. Angeblich soll er selbst auch nicht begeistert gewesen sein von der Idee. Er soll sich im Gänsestall versteckt haben. Die Gänse aber haben ihn durch ihr lautes Schnattern verraten. Und so ist dann auch die Martinsgans zu erklären.

Er hat für die Armen und Bedürftigen gesorgt

Über tausend Jahre später kann man nicht mehr genau sagen: was stimmt, was nicht. Fest steht aber: Der heilige Martin ist für viele Menschen seiner Zeit ein überzeugender Christ gewesen. Er hat selbst einfach gelebt, auch als Bischof. Er hat sich um die Armen und Bedürftigen gekümmert und für sie gesorgt.

Auch ich kann Dinge oder Zeit teilen

Und auch wenn ich heute zu keiner Martinsfeier gehe: Teilen kann ich auch so, z.B. Kleidung und Bücher in den Secondhandladen von Oxfam bringen oder auch Zeit teilen mit Menschen, die Zuwendung brauchen.

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