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Mitmachen statt mutlos werden
Foto: picture alliance/dpa | Lars Penning

Mitmachen statt mutlos werden

Andrea Seeger
Ein Beitrag von Andrea Seeger, Evangelische Theologin, Oberursel
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Moderator/in: Seit Mittwoch steht fest: Donald Trump wird am 20. Januar wieder ins Weiße Haus einziehen. Seit Mittwoch steht außerdem fest: Die Ampelregierung ist Geschichte. Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Das macht vielen Menschen schlechte Laune. Andrea Seeger von der Evangelischen Kirche weiß, was dagegen helfen kann.

Diese Woche war schrecklich. In den frühen Morgenstunden des 6. November zeichnet sich ab: Donald Trump gewinnt die Präsidentschaftswahl in den USA. Wenige Stunden später: die nächste Eilmeldung. Bundeskanzler Olaf Scholz entlässt Finanzminister Christian Lindner. Die FDP steigt aus - die Ampel zerbricht. Wie es weitergeht, was aus diesen Ereignissen folgt, ist ungewiss. Das macht Angst, verursacht Ohnmachtsgefühle, gelegentlich auch Wut – jedenfalls bei mir.

Was tun gegen Trostlosigkeit?

Aber: es hilft ja alles nicht. Das Leben geht weiter. Und ich will nicht in Trostlosigkeit versinken. Was also tun?

Ich habe für solche Zeiten eine Sammlung von starken Sätzen aus der Bibel. Mein Satz in dieser Woche: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.“ (Psalm 18,30). Den habe ich mir immer wieder vorgesagt und es mir bildlich vorgestellt:  Mit Gott nehme ich jede Hürde, schaffe es über die Krisen hinweg. Gleich geht es mir besser.  

Ein Weg: Besser verstehen

Und dann will ich verstehen: Warum haben die Menschen in Amerika so gewählt? Was brachte die politischen Partner in Deutschland derart auseinander, bis nichts mehr ging? Wie kann das, was weit auseinander liegt, wieder zusammenkommen?

Woraus schöpfen andere Trost?

Das frage ich auch Freundinnen, Kollegen, die Familie. Es tut mir gut, wenn ich mit ihnen reden kann. Wie sehen sie die Sache? Wie gehen sie damit um? Woraus schöpfen sie Trost?

Auch in schlechten Zeiten gibt es gute Nachrichten

Und dann gibt es zum Glück ja auch in solchen Wochen gute Nachrichten: Ebenfalls am Mittwoch schreibt mir Elke aus unserer Gruppe „Omas gegen Rechts“ folgende Nachricht: „Ab sofort gibt es an jedem Samstag einen Stand in der Oberurseler Fußgängerzone – zusammen mit anderen Akteuren. Das Motto lautet „Mitmachen statt spalten“. Ich bin dabei.

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