Zeitkapsel
Es ist spannend zu erfahren, wie Menschen früher gelebt haben. Manches können wir in historischen Quellen lesen, Anderes erfahren wir durch Ausgrabungen und Zeitzeugnisse.
Ein Zeitzeugnis unseres Lebens für die Menschen der Zukunft
Sicher wollen auch die Menschen in der Zukunft wissen, wie wir jetzt leben. Deshalb haben Schülerinnen und Schüler in Süddeutschland ein Zeitzeugnis von heute zusammengestellt. Dazu haben sie verschiedene Dinge in eine so genannte Zeitkapsel gepackt, eine Box aus Aluminium.
Die Mädchen und Jungen haben festgehalten, welche Probleme junge Menschen gerade beschäftigen und was sie sich für die Zukunft wünschen. Etwa, dass viele Menschen auf der Flucht sind und sie hoffen, dass das in Zukunft anders wird. Oder dass alle ständig auf Social Media sind, anstatt das echte Leben zu genießen. Sie haben außerdem Fragen für die Menschen in der Zukunft notiert, zum Beispiel ob es dann immer noch so viele Kriege gibt und die Liste der bedrohten Tierarten noch genauso lang ist?
Symbole in leicht verständlicher Sprache
Außerdem haben sie leicht verständliche Symbole gemalt und PowerPoint-Präsentationen auf einem USB-Stick gespeichert. Ob es dafür in der Zukunft noch Anschlüsse geben wird, weiß aber keiner.
Eingemauert im Freiburger Münster
Die vollgepackte Box wird nun im Freibürger Münster eingemauert. Dort wurden schon einige Zeitkapseln entdeckt. Die ältesten stammten wohl aus dem 16. Jahrhundert und enthielten religiöse Medaillen und Gebete, um das Gebäude vor Blitz und Feuer zu schützen. In den 1920er Jahre versteckten Handwerker Lebensmittelmarken und Listen mit den Preisen von Brot und Lebensmitteln - als Zeugnis der damaligen Inflation und Wirtschaftskrise.
Selbst eine Zeitkapsel gestalten
Mich animiert die Aktion der Schüler, selber eine Zeitkapsel zu gestalten. Ich lege hinein, was mir wichtig ist. Beschreibe meinen Alltag in einem Brief, halte Gedanken und Gefühle fest, notiere, wofür ich dankbar bin, wähle ein Zitat aus, das mir viel bedeutet. Vielleicht liste ich meine Lieblingssongs auf. Damit lerne ich mich selbst ein bisschen besser kennen. Und vielleicht hilft es der Finderin oder dem Finder in Jahrhunderten, sich vorstellen zu können, wie wir gelebt haben.