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Ich bin das Licht der Welt
Bild: Sr. M. Jutta/Pixabay

Ich bin das Licht der Welt

Christoph Hartmann
Ein Beitrag von Christoph Hartmann, Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral
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Ich freue mich, wenn ich eine Kerze geschenkt bekomme. Und freue mich noch mehr, wenn sie funkelt und Licht spendet. Dafür ist sie ja auch da! Im Gespräch mit meinen Schülerinnen und Schülern habe ich jedoch wahrgenommen, dass das nicht alle so sehen. Eine Kerze anzustecken, so sagten sie, könne ja auch gefährlich sein. Oder je weiter sie abbrennt, desto mehr verschwindet schöne Motiv. Ja, sind wohl alles berechtigte Einwände.

In meiner Familie gibt es die Tradition, dass Kerzen zu besonderen Anlässen brennen. Diese Anlässe sind wie Höhepunkte im Leben. Dazu gehören für uns die Taufe, die Kommunion oder auch die Hochzeit.

Die Osterkerze als Lichtspender für das ganze Jahr

Die Kerzen vertreiben mit ihrem Licht das Dunkel der Nacht und spenden eine schöne Atmosphäre. Aus einer christlichen Perspektive bekommt das Licht der Kerze noch eine ganz besondere Bedeutung. In den meisten katholischen Kirchen steht eine große, besonders verzierte Kerze: die Osterkerze! Sie steht für Jesus, der von sich sagt, dass er das Licht der Welt ist. Er möchte unser Leben hell machen.

Von daher ist es nicht verwunderlich, dass wir in meiner Familie zu den Tauf-, Kommunion- und Hochzeitstagen die Kerzen anzünden und uns immer wieder daran erinnern, dass diese freudigen Ereignisse Licht in unser Leben bringen! Gerade weil sich die Kerze verzehrt, entfaltet sie so erst ihre ganze Schönheit.

Eine Symbiose: das Licht und das Weizenkorn

Ein ähnlich gelagertes Geschehen spricht Jesus im heutigen Tagesevangelium der katholischen Kirche an. Da heißt es: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bringt es keine Frucht. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Ich glaube, der Bezug zur eben genannten Kerze ist klar! Die Kerze und das Weizenkorn machen mir deutlich, dass es die volle Entfaltung erst gibt, wenn Dinge so gebraucht werden, wie es ihrer ganz eigenen Bestimmung entspricht. Aber auch die Vorstellung, dass der Samen erst in die Erde fallen und sterben muss, um reiche Frucht zu bringen, fällt nicht immer leicht.

Die Kerze und das Weizenkorn sind zwei Bilder, die im Alltag sehr konkret werden können. Wenn ich mich frage: Wofür bin ich bereit, mich zu verzehren? Wo bin ich bereit, anderen Menschen Licht zu sein. Wo bin ich bereit, eingefahrene Wege zu verlassen, um neue zu gehen? Jesus sagt: "Alles, was du für einen meinen geringsten Brüdern getan hast, das hast du mir getan." Jesus Christus selbst ist das Licht der Welt. Helfen wir mit und lassen sein Licht die Dunkelheit in der Welt vertreiben.

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