Immer dranbleiben: Beziehungen muss man pflegen
Manchmal ist es gar nicht so einfach, an etwas dranzubleiben. Besonders herausfordernd ist es für mich, wenn es sich dabei um Wichtiges handelt, das aber nicht unbedingt sehr dringend ist. Zu diesen wichtigen Dingen zähle ich vor allem Beziehungen. Die Gefahr liegt auf der Hand und es passiert ganz schnell, dass das Wichtige, aber nicht Dringende von dringenden Dingen, die die auch noch wichtig sind, vertrieben werden. Mit Blick auf die Beziehungen ist das nicht gut. Wie es aber trotzdem gelingen kann, hier eine mögliche Antwort.
Was ist wichtig? Was ist dringend?
Meine Beziehungen sind vor allem die zwischen mir und meiner Frau, zwischen mir und meinen Kindern und zu Verwandten, Freunden und Bekannten. Beziehungen fallen nicht vom Himmel. Sie wollen gepflegt werden. Der Klassiker, bei dem dies immer wieder deutlich wird, sind Beerdigungen. Vielleicht kennen sie das auch. Wenn sich die Familie und der Bekanntenkreis bei einer Beerdigung trifft, steht oftmals die Beteuerung im Raum, dass man sich doch unbedingt mal wieder treffen will. Und das nicht erst wieder bei der nächsten Beerdigung. Sie ahnen, wie das in der Regel ausgeht.
Damit die Pflege der Beziehungen nicht unter die Räder kommt, ist es eben wichtig, sich darum zu kümmern. Dem einem hilft es, den Abend zu zweit oder eine besondere Zeit mit den Kindern oder Enkelkindern fest im Kalender einzutragen. Dem anderen hilft eher ein Zettel am Kühlschrank. Hast du Zeit für mich? Oder: Unbedingt wieder mal anrufen!
Auch die Beziehung zu Gott will ich pflegen
Als Religionslehrer ist mir natürlich noch eine weitere Beziehung elementar wichtig: Es ist meine Beziehung zu Gott! In der heutigen Schriftlesung im Johannes-Evangelium spricht Jesus die passenden Worte dazu: „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, bringt reiche Frucht!“ Mit diesen Worten bietet mir Jesus seine Freundschaft an. Er lädt mich ein, mit ihm durchs Leben zu gehen und bei ihm zu bleiben. Dieses Bleiben spricht mich besonders an. Zur Pflege dieser besonderen Beziehung hilft es mir, feste Routinen zu haben, die mir meine Jesus-Zeit ermöglichen und im Alltag verankert sind. Für mich ist das zum Beispiel morgens, bevor die Kinder auf den Beinen sind und der Trubel des Tages alle Zeit in Anspruch nimmt. Da genieße ich die stille Zeit nur mit mir und mit Jesus.
Wer gute Beziehungsroutinen pflegt, wird reiche Frucht bringen. Von daher lohnt es sich, dranzubleiben!