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Taylor Swifts Händeherz
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Taylor Swifts Händeherz

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt
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Ihre Hände zu modellieren war das Schwierigste, sagt Lisa Büscher. Die Künstlerin hat die neue Wachsfigur von Taylor Swift für das Hamburger Panoptikum gestaltet. Auf das Herz aus Zeigefingern und Daumen kann man nicht verzichten, wenn man den amerikanischen Megastar darstellen will. Lange, blonde Haare, ein blau- glitzernder Pailletten-Jumpsuit und hohe silbern glänzende Stiefel.

Freunschaftsbändchen austauschen und mitsingen

Meine Tochter Julia war auf einem Konzert der Eras-Tour in Gelsenkirchen. Sie sagt: „Wenn die Welt so wäre, wie ein Taylor Swift Konzert, wäre es eine bessere Welt.“ Sie erklärt: „Die Menschen kommen von überall her, tauschen Freundschaftsarmbänder, die sie selbst gemacht haben und singen dieselben Lieder mit.“

Ein Jahr im Voraus musste man sich registrieren, und am Tag selbst schnell genug sein, um wirklich eins der sechzigtausend Tickets zu bekommen. In der Zeit bis zum Konzert gilt es dann Freundschaftsarmbänder zu basteln, das Outfit zu planen und die Vorfreude zu genießen.

Swifty-Frauen fühlen sich sicher auf diesen Konzerten - egal welches Outfit sie tragen

Julia sagt: „Junge Frauen fühlen sich bei Taylor Swift sicherer als bei anderen Konzerten, aber es sind ausdrücklich alle Menschen willkommen.“ Zu mir sagt sie: „Auch du könntest als Swifty-Dad eine Tochter begleiten. Frauen können Outfits tragen, mit denen sie vielleicht in der Straßenbahn angemacht würden. Und wenn jemand angezogen ist wie immer, ist das auch ok. Als jemandem schwindlig geworden ist, hat einer der Security-Leute einen Becher Wasser besorgt und der ist dann durch die Reihen weitergegeben worden.“

Ein Konzert lang eine bessere Welt erleben

Ein Konzert lang eine bessere Welt zu erleben, das hilft vielleicht wirklich, etwas davon für sich selbst zu behalten, auch über das Konzert hinaus.

Für all das, was Julia eine bessere Welt nennt, ist Taylor-Swifts Hände-Herz ein Zeichen. Um es zu formen, braucht man beide Hände und ein wenig Übung. Ähnlich, wie wenn man Hände zum Gebet faltet. So entsteht ein kleiner Moment der Konzentration und Meditation. Ich sammle meine Gedanken, forme das Herz und schicke so eine herzlich-tolerante Botschaft in die Welt. In einer Zeit, in der eher Fäuste und Mittelfinger gezeigt werden, tut mir das Händeherz richtig gut.

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