Von Bäumen und Pflanzen
Eine Horde Kinder tummelt sich im Garten unterhalb der Kirche. Sie sind aufgeregt. Beim Kinderferienprogramm hat unsere Kirchengemeinde eine Schnitzeljagd im Wald geplant. Das Motto lautet: Mit Spaß und Spiel die Natur entdecken. Denn nur was ich kenne, kann ich lieben lernen und schützen.
Nicht alle fühlen sich wohl im Wald
Einige Kinder kennen sich schon gut aus im Wald. Jule deutet auf einen Baum und sagt: „Ich weiß, was das ist: Eine Eiche.“ Andere sind unsicher. Emil fragt: „Die Pflanze hier hat mich am Hals berührt. Ist die giftig?“ Geduldig gehen wir Erwachsenen darauf ein: „Nein, die Pflanze ist nicht giftig. Du brauchst keine Angst haben.“
Staunen über die Schönheit der Bäume
Im Schatten der Bäume machen wir eine Pause. Wir legen wir uns auf den Boden und schauen in die Baumkronen über uns. Die Blätter glitzern und tanzen im Sonnenlicht. Es sieht schön aus. Irgendwie mächtig.
Alles was ist, hat Gott gemacht
Ich sage: „Ich finde, die Bäume hat Gott schön gemacht.“ Bevor ich weitersprechen kann, unterbrechen mich die Kinder. Sie sagen: „Und die Gräser auch.“ „Und die Blumen sind auch schön.“ Emil fragt: „Kommt die gefährliche Pflanze dann auch von Gott?“ Ich antworte: „Ich glaube ja. Alles was ist, hat Gott gemacht. Auch das schlechte. Bei manchen Dingen in der Natur frage ich mich aber auch, warum es die gibt: Vulkanausbrüche zum Beispiel. Oder Erdbeben. Die sind oft schlimm. Und da bleibt Gott für mich ein Rätsel. Und dann gibt es Dinge, die sind beides: gut und schlecht: Viele Giftpflanzen sind zum Beispiel gleichzeitig auch Heilpflanzen.“
Giftpflanze oder Heilpflanze?
Auf dem Weg zurück bleiben die Kinder immer wieder stehen. Sie betrachten die Pflanzen am Wegrand und fragen: „Giftpflanze oder Heilpflanze?“. Auch Emil springt fröhlich nebenher. Ich glaube, wir haben an diesem Tag alle etwas gelernt. Auch im Schlechten kann manchmal etwas Gutes stecken. Anderes bleibt ein Rätsel – im Glauben und im Leben. In jedem Fall lohnt sich ein zweiter Blick.