Die Welt ein bisschen besser machen
„Hallo, ich habe eine Frage an Sie! Hallo, können Sie mir einmal kurz zuhören? Ich würde gerne wissen, wie es Ihnen heute geht?“, so sprach mich diese Woche auf dem Bahnhof eine junge Frau an. Ich hatte eigentlich keine Zeit, musste weiter und wollte einfach nur Richtung Zug.
Aber irgendetwas in ihrer Stimme hielt mich davon ab, mich einfach aus dem Staub zu machen. Ich guckte sie etwas skeptisch und auch ein bisschen belustigt an: „Wirklich? Sie wollen wissen, wie es mir heute geht? Warum das denn? Für was brauchen Sie diese Information? Gehören Sie einer bestimmten Organisation an?“ Sie sagte: „… nein … ich finde nur, es ist gerade so eine schwere Zeit. So kann es doch nicht weitergehen.“ Ich sagte vorsichtig: „Ja, da haben Sie recht.“
Nur gemeinsam können wir die Gesellschaft verändern
Wir leben gerade in Zeiten, die Menschen Angst machen. Vor allem die Wahlen einer gesichert rechts-extremistischen Partei in Thüringen und in Sachsen stellen Menschen vor die Frage: Kann ich in Deutschland als Migrant:in, queere Person oder einfach nur als Menschen, der für die Demokratie einsteht, sicher leben?
Deshalb haben die Bischöfe von Erfurt, Dresden-Meißen und Fulda eine gemeinsame Stellungnahme herausgegeben, darin rufen sie den Thüringer Landtag auf, den Willen zur gemeinsamen Problemlösung stets über die eigenen parteipolitischen Ziele zu stellen. Sie sind überzeugt, dass es der einzige Weg ist, die vielfältigen Herausforderungen zu meistern und die Menschen, die der Demokratie nicht mehr vertrauen, so zurückzugewinnen. Sie sagen ganz klar zu, dass sie weiterhin die Würde des Menschen schützen werden.
Darum geht es aktuell: die Würde anderer Menschen zu schützen. Es geht darum, die Augen für andere Menschen zu öffnen, sich für sie und ihre Positionen zu interessieren. Es geht darum zu wissen, dass wir alle Menschen sind, die andere Menschen brauchen, die sie fragen, wie es ihnen heute geht und ob man ihnen etwas Gutes tun kann. Jede und jeder kann hier einen Unterschied machen.