Neugierig
Manchmal wünsche ich mir ja schon eine Zeitmaschine. Ich würde so gerne in die Zeit Jesu zurückreisen und die ganzen Wunder beobachten, die er gewirkt hat. Wasser zu Wein auf der Hochzeit in Kana, die Auferweckung von Lazarus oder den wunderbaren Fischfang am See von Genezareth.
Immer wieder wird mir in der Bibel von großen Wundern Gottes berichtet. Ein bisschen neidisch bin ich dann schon auf die Menschen, die dabei waren, als Gott damals seine Macht gezeigt hat. Vielleicht steckt hinter dem Wunsch, live dabei zu sein, auch die Tatsache, dass mir hier und heute so manches Wunder fehlt. So viel gäbe es, was Gott mit einem Fingerschnippen wundersam verändern könnte. Scheinbar gibt es sie nicht mehr, diese großen Wunder.
Schärfen Sie Ihre Sinne, dann sehen Sie Gottes Wunder
Aber sind Wunder immer nur die Dinge, die ich direkt erkenne und die so fantastisch sind, dass ich keine andere Erklärung bieten kann als Gottes Wirken?
Ich möchte heute dafür werben, eine andere Haltung einzunehmen, denn ich denke, Gott wirkt auch heute noch Wunder. Diese sind aber nicht unbedingt so fantastisch auf den ersten Blick. Eher sind sie klein und unscheinbar, aber beinhalten doch die Kraft, die Welt zu verändern. Vielleicht ist es der eine Mensch, der heute mal nicht auf seine Kollegen schimpft, auch wenn er alles Recht dazu hätte. Oder es ist jemand, der sich die Mühe macht und ehrlich zuhört und Trost spendet, obwohl er selbst getröstet werden müsste.
Diese kleinen, aber wichtigen Wunder, bei denen es Menschen mit Gottes Hilfe schaffen, ein bisschen besser oder anders zu sein als sonst, sind es doch in Wirklichkeit, die die Welt besser machen. Ich darf die Augen offenhalten und die Ohren spitzen. Ich darf neugierig sein auf diese kleinen Wunder, die geschehen. Ich darf mich freuen, sie zu entdecken und ich darf mich freuen, dass ich Zeuge dieser Wunder bin.