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Für die Ewigkeit
Peter Bongard

Für die Ewigkeit

Johanna Fröhlich
Ein Beitrag von Johanna Fröhlich, Evangelische Pfarrerin, Gießen
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Vor ein paar Tagen habe ich Silberne Konfirmation gefeiert. 25 Jahre ist es schon her, dass ich konfirmiert wurde. Zur Feier gab es extra einen Erinnerungs-Gottesdienst in meiner Heimatkirche.

Fotos halten Erinnerung fest

Zu dem Anlass habe ich mir mein altes Konfirmations-Fotoalbum angeschaut. Noch mit entwickelten und eingeklebten Fotos: Auf den Bildern sind meine Großväter. Und die noch ganz jungen Onkel und Tanten. Die Freundinnen und Geschwister, alle in der Mode der 90er Jahre.

Und auf den meisten Bildern: Ich selbst. Die Konfirmandin. Im schicken, schwarzen Kleid. Ein Gruppenfoto vor der Kirchentür, ein Bild mit Gesangbuch in der Hand, eins mit meinen Patinnen, eins bei meiner aller ersten Rede an die Gäste und witzig: eins am Kuchenbuffet. Und bei jedem dieser Fotos dachten wir damals: Diesen Moment halten wir jetzt fest für die Ewigkeit.

Konfirmation heißt festhalten

Wie passend. Denn das Wort „Konfirmation“ bedeutet wörtlich übersetzt: „Bestätigen“ oder „Festhalten“. Gemeint ist damit: Ich bestätige, dass ich Christin bin und zur Kirche gehöre. Und: Ich glaube daran, dass ich festgehalten bin von Gott.

Gehalten durch den Segen

Besonders gespürt habe ich das an meiner Konfirmation beim Segen. Der Pfarrer hat seine Hände auf meinen Kopf gelegt und mir die Segensworte zugesprochen: „Gott segne dich und behüte dich.“ So habe ich gespürt: ich bin gehalten von Gott.

Genau das wollte ich festhalten: Dass Gott mich hält. Und das habe ich. 25 Jahre lang. Meinen Glauben habe ich behalten und vertieft. Ich bin sogar Pfarrerin geworden, weil ich diesen Glauben anderen weitergeben will.

Wenn ich einen Moment vom Tag der Konfirmation hätte festhalten können, dann den Segen. Doch ausgerechnet davon gibt es kein Foto. Andererseits: Das Gefühl beim Segen kann ja sowieso kein Foto zeigen.

Die Jubelkonfirmation erinnert an den Segen

Wie gut, dass es zur Erinnerung jetzt die Feier der Jubelkonfirmation gab. 25 Jahre später bekomme ich noch einmal einen Segen in der Kirche. Zusammen mit anderen  Konfirmanden von damals. Wir sehen heute anders aus. Sind jetzt größer und älter, die meisten haben Familie. Wir haben schon einiges geschafft und tragen auch schon manches mit uns. Jetzt stehen wir wieder da: Bekommen wieder einen Segen und spüren: Gott hält uns fest. Seit mehr als 25 Jahren. Und für die Ewigkeit.

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