Tag der Einfachheit
Eine Minimalistin bin ich nicht, also niemand, die mit wenig lebt und auskommt. Ganz im Gegenteil. Trotz allem Auf- und Ausräumen merke ich oft: Ich habe von vielem zu viel: zu viele Dinge, Termine, Projekte.
Ein Luxusproblem in einer Welt, in der vielen das Nötigste fehlt
Ein Luxusproblem in einer Welt, in der viele Menschen nicht das Nötigste zum Leben haben, kein Zuhause und keine Arbeit. Und trotzdem bin ich damit wohl nicht allein, wie die vielen Ratgeber zur Vereinfachung des Lebens zeigen. In den USA gibt es heute sogar den „Tag der Einfachheit“.
Rucksackreisen und Umzug mit ein paar Autoladungen
Meine Nichten, Neffen und Patenkinder gehen mir in Sachen einfaches Leben schon lang mit gutem Beispiel voran. Wenn ich ihnen etwas vermachen will aus unserem Hausstand, lehnen sie meist dankend ab. Und so reisen sie mit Minimalgepäck durch die Welt und brauchen für ihre Umzüge keine riesigen Umzugswagen, sondern nur ein paar Autoladungen voll.
Wie wollen wir leben?
„Haben oder Sein“ – so hat der Sozialpsychologe Erich Fromm schon vor fast 50 Jahren in seinem berühmten Buch gefragt: Wie wollen wir leben? Beherrscht vom Haben, vom Streben nach Besitz, Status, Konsum – oder ausgerichtet auf das Sein, kreativ und orientiert am Gemeinwohl?
Das Haben kommt mir immer wieder in die Quere
Als Christin versuche ich schon lebenslang, das Sein wichtiger zu nehmen. Und trotzdem kommt mir das Haben immer wieder in die Quere.
Mein Leben weniger vollpacken
Was würde denn passieren, wenn ich einfacher lebe? Meinen Kleiderschrank verkleinere, die Bücherregale und die digitalen Dateien? Und was würde passieren, wenn ich meine Tage weniger vollpacke, auch mit weniger Gedanken und Sorgen? Was könnte ich genießen?
In der Bergpredigt der Bibel sagt Jesus: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, sondern sammelt auch Schätze im Himmel. (…) Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäusevangelium 6,19.21)
Das einfache Leben kann bereichern
Mit diesem Wegweiser will ich meinem Herzen wieder mehr folgen. Und am heutigen „Tag der Einfachheit“ vertrauen: Ich habe, bin und tue genug. Und dann kann das einfachere Leben zur Bereicherung werden.