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Farbe macht glücklich!
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Farbe macht glücklich!

Christine Findeis-Dorn
Ein Beitrag von Christine Findeis-Dorn, Supervisorin/Coach DGSv, Wiesbaden, katholisch
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Zurzeit streiche ich unsere Gartenmöbel aus Holz. Diese neue Leidenschaft hat im letzten grauen Winter begonnen. Da hatte ich die Nase voll von einigem, mich nach Veränderung gesehnt. Große Maßnahmen waren nicht möglich wie Jobwechsel oder eine Reise. Aber in unserer Wohnung könnte ich was verändern, habe ich gedacht. Nach Stunden im Baumarkt kam ich zurück - mit einem Trolley voller Farben, Pinsel und anderer Utensilien. Mein Mann hat nicht schlecht gestaunt über meine Pläne, denn als Möbelrestauratorin hat er mich bisher nicht erlebt. 

Da stand ein wunderschöner Stuhl 

Ein alter Stuhl war mein Erstlingswerk. Schon meine Mutter hatte ihn gestrichen, vor vielen Jahren, altrosa und weiß, nicht ganz mein Fall. Also hab ich mich laut Anleitung an die Vorarbeiten gemacht, abschleifen, säubern, grundieren, bis endlich die Farbe drankam. Nach dem Streichen stand ein wunderschöner Stuhl in sattem Flieder vor mir – und es war um mich geschehen. Im Frühjahr hab ich dann noch einige kleinere Stücke mit neuer Farbe versehen und dann eine Kommode: gestrichen, lackiert und mit Porzellanknöpfen aufpoliert zu neuem Chic.

Inzwischen bin ich richtig in Schwung und habe mein bisheriges Meisterwerk vollendet, die Küche. Ein Wochenende voller Arbeit – weniger als 100 Euro Kosten – und seither erstrahlen die über zwanzig Jahre alten Küchenfronten in fröhlichem Lindgrün. 

Ich sehe meine Mutter vor mir

An meiner neuen Leidenschaft begeistert mich gleich mehreres: Natürlich freue ich mich über den frischen Wind in unseren Räumen. Ich freue mich, wie ich alten Stücken mit wenig Aufwand zu neuem Glanz verhelfen kann, statt sie einfach wegzuwerfen und durch Neues zu ersetzen. Und nicht zuletzt sehe ich meine Mutter vor mir. Wie sie unser Zuhause immer wieder mit Farben und viel Kreativität zu einem lebendigen Ort gemacht hat. Es gab die rote und orange Phase in den Sechzigern und Siebzigern, die spätere griechische mit blau und weiß, im Alter viel Rosé und Sonnengelb.

Ich glaube, das möchte auch Gott: Dass wir schöpferisch sind in seiner Schöpfung. Und die Welt zu einem bunteren, fröhlicheren Ort verwandeln.

 

 

 

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