
Bis zuletzt am Ball bleiben ...
Die Fußball-EM hat Christoph Schäfer bisher nicht nur sportlich fasziniert: Ein ganz besonderes Tor ist für ihn zu einem Hoffnungszeichen im Alltag geworden, weit weg vom Spielfeld.
Heute geht das „Abenteuer EM“ für Deutschland weiter: Die Nationalelf spielt heute im Achtelfinale gegen Dänemark. Die letzten großen Fußballturniere hab‘ ich ja als ziemliche „Durststrecke“ empfunden. So ging es vielen, die Deutschland die Daumen gedrückt haben. Ob sie nun Fußballexperten sind – oder Gelegenheitsgucker wie ich. Deshalb freu‘ ich mich seit Tagen, dass diesmal nicht nach der Gruppenphase Schluss ist: Ich kann weiter mitfiebern.
Wohlfühlerlebnis Fußball
An zwei Highlights der Gruppenphase denke ich gern zurück: Beim haushohen Sieg der Deutschen gegen Schottland hab‘ ich mal wieder gemerkt: Fußball gucken kann ein richtiges Wohlfühlerlebnis sein. Gute Laune wecken wie ein Lieblingssong im Radio. Mein zweites Fußball-Highlight war das „1:1“-Ausgleichstor im Spiel der Deutschen gegen die Schweiz. In der zweiten Minute der Nachspielzeit. Und das, nachdem die Deutschen fast das ganze Spiel über im Rückstand lagen. Dieses Traumtor von Niclas Füllkrug war daher alles andere als Teil eines Rundum-Wohlfühlpakets. Sondern eher ein Glücksmoment am Ende eines langen und oft frustrierenden Fußballabends. Es ist zwar „nur“ ein Ausgleichstor gewesen. Aber es hat für ein echtes Happy End gesorgt – den Gruppensieg.
Mehr Hoffnung im Alltag
Dieser Augenblick wirkt bei mir auf eine schöne Weise nach, inspiriert mich sogar. So ein wichtiges Tor in der Nachspielzeit ist doch nicht nur für Fußballprofis ein Hoffnungszeichen. Sondern auch für Alltagsmenschen wie mich. Es zeigt klipp und klar: Es lohnt sich, nicht die Hoffnung zu verlieren. Auch, wenn es fast „fünf nach Zwölf“ ist. Mir fallen einige Situationen ein, in denen ich das erlebt hab. Ich kann mich an einen heftigen Streit mit einem Freund erinnern, nach dem ich eigentlich dachte: „Das wars mit der Freundschaft“. Und dann habe ich es doch noch einmal versucht. Eine versöhnliche, trotzdem ehrliche Mail geschrieben - und bin damit auf unerwartet offene Ohren gestoßen.
Beim heutigen Spiel der Deutschen hoffe ich natürlich, dass nicht erst ganz zum Schluss ein Highlight für gute Stimmung bei mir sorgt. Aber ich möchte mir als kleine Inspiration Füllkrugs Tor im Gedächtnis bewahren. Als Motivation, um auch im Alltag bis zuletzt am Ball zu bleiben.