Weltflüchtlingstag
Laufe ich in Kassel durch die Treppenstraße, sehe ich schon von weitem den Obelisken des Künstlers Olu Oguibe. Er hat das Kunstwerk für die Documenta 14 entworfen. Seitdem steht der 16,2 Meter hohe Obelisk in der Stadt. Das Kunstwerk heißt „Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument“.
Kasseler Obelisk erinnert an Flüchtlinge weltweit
Jedes Mal, wenn ich es sehe, werde ich an die Menschen erinnert, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Und ich bin immer wieder erschüttert, wie viele das sind und noch mehr noch über die Schicksale hinter den Zahlen. 2022 waren 108 Millionen Menschen auf der Flucht. Tendenz steigend.
Flüchtende Menschen suchen Schutz und Sicherheit
Niemand verließ und verlässt sein Zuhause und seine Familie leichtfertig. Die Flüchtlinge haben Gefahren auf sich genommen, um sich in Sicherheit zu bringen. Viele sind in Zeltlagern gelandet – in Moria oder Lampedusa. Andere sind in Deutschland angekommen und leben hier auf engstem Raum in Flüchtlingsunterkünften.
Die Menschen kommen aus der Ukraine, dem Iran, Syrien und anderen Krisengebieten. Sie suchen Schutz und Sicherheit. Heute am Weltflüchtlingstag wird genau daran erinnert.
Auf dem Obelisken in Kassel steht: „Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt.“ (Matthäus 25,40). Die Worte glänzen golden auf Englisch, Arabisch, Türkisch und Deutsch. Jesus hat die Worte zu seinen Freunden gesagt. Und damit durch die Bibel auch zu mir.
Fremden eine Heimat geben oder wenigsten Schutz und Sicherheit, einen Ort, an dem sie sich ausruhen und erholen können ist eine Aufgabe, zu der ich mich als Christin aufgefordert fühle. Ich kann mich in den Kirchengemeinden engagieren und anderen helfen und sie unterstützen. Sie bieten Sprachkurse an, begleiten die Flüchtlinge zu Behörden oder hören einfach nur zu.
Viele helfen, weil sie überzeugt sind: Jeder Mensch hat ein Recht auf einen sicheren Lebensort. Daran erinnert der Obelisk in Kassel jeden Tag. Und heute besonders.