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ESC - Ein gutes Europa-Gefühl
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ESC - Ein gutes Europa-Gefühl

Dr. Thomas Dörken-Kucharz
Ein Beitrag von Dr. Thomas Dörken-Kucharz, Evangelischer Pfarrer und Chef der Rundfunkarbeit im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt
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Anmoderation: Am Samstag, den 11. Mai 2024 im schwedischen Malmö vertritt Isaak Deutschland im Finale des Eurovision Song Contest. 180 Millionen Menschen verfolgen 25 Music Acts und können mit abstimmen, welcher ihnen am besten gefällt. Auch Pfarrer Thomas Dörken-Kucharz aus Frankfurt fiebert mit.

Gänsehaut bei der Eurovisions-Hymne

Mein Bruder und ich durften länger aufbleiben. Das gab’s nicht oft. Da hieß der Eurovision Song Contest noch Grand Prix Eurovision de la Chanson. Schon bei der Eurovisionsfanfare vor der Sendung klopfte das Herz höher. Und dann reisten wir mit Liedern live in unbekannte Länder. Es war spannend. So spannend und schön, dass meine Eltern vergaßen, uns in Bett zu schicken. Ziemlich spät wunderten sie sich: Wir saßen immer noch mucksmäuschenstill auf dem Boden und lauschten. Vieles über die Länder und zu Europa habe ich damals noch nicht begriffen. Aber der Grand Prix hat mir ein bleibendes Gefühl zu Europa vermittelt, ein gutes und freudiges Gefühl.

Europäische Vielfalt und Lebensfreude

Ich glaube, das kann der ESC bis heute. Das ist seine Stärke. Er ist ein Beispiel für spielerischen Wettstreit, bei dem man alles gibt und es doch nicht das Wichtigste ist, dass man gewinnt. Am wichtigsten ist: Man ist dabei und feiert mit anderen zusammen. Singt, tanzt, lauscht, stimmt ab, trauert und jubelt. Der Song Contest ist ein Fest der Freiheit und Toleranz. Es zeigt einen bunten Reigen der Lebensformen und -vielfalt. Es gefällt nicht allen alles beim ESC. Aber alles darf sein. Und das ist in Zeiten, in denen Menschen verrohen und Demokratie und Freiheit bedrohen, schon ein politisches Statement.

Musik ist eine Himmelsgabe

Es ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der das möglich macht. Inzwischen weit über Europa hinaus. Für mich sind das gut angelegte Gebühren. Und es ist natürlich die Musik, die über Sprachgrenzen und Länder Menschen verbindet. Schon Martin Luther nannte sie eine Himmelsgabe. Sie ist ein Geschenk des Himmels an uns Menschen. Richtig eingesetzt kann sie heilen, trösten und verbinden. Ich freu mich auf heute Abend!

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