
"Hope for the Future" von Paul McCartney
„Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft.“ Ach, was hab ich diese Serie geliebt! Das Raumschiff Enterprise, das unterwegs war, um ferne Welten zu entdecken, „die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat“. Ich liebe sie immer noch, diese Serie, obwohl die filmischen Effekte heute ziemlich altmodisch rüberkommen und außerirdische Monster manchmal wirklich aus Pappmaché gemacht sind. Dagegen wirkt die technische Ausrüstung von Captain Kirk, Captain Picard und Co. recht zeitgemäß: Es gibt dort aufklappbare Kommunikatoren in Handygröße, tragbare Bildschirme mit Touch-Screen für Videokonferenzen oder zur Überprüfung von Daten. Und natürlich ist da der allgegenwärtige, allwissende Computer, den man nur anzusprechen braucht und schon spuckt er alle gewünschten Informationen aus. Verrückt!
Die Realität von morgen beginnt mit den Träumen von heute
Das dachte ich früher. Als ich neulich eine Folge „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ mit meinem neunjährigen Sohn angeschaut hab, ist mir klar geworden: Er kann gar nicht verblüfft sein darüber, denn für ihn sind all diese Dinge aus Star Trek ja längst Realität und Alltag! Ihn hat es viel mehr erstaunt, als ich ihm erzählt hab: Als diese Serie gedreht wurde, gab es noch kein Internet und keine Handys, die waren noch nicht erfunden. Seine Reaktion: „Dann haben die Erfinder sich das wohl von Raumschiff Enterprise abgeguckt.“ Ich hab mal irgendwo den Spruch gehört: Die Realität von morgen beginnt mit den Träumen von heute. Da ist was dran! All diese technischen Errungenschaften waren früher absolut undenkbar, Fantasterei. Und inzwischen gehören sie selbstverständlich zu unserem Leben dazu. Schon toll, was Menschen alles erfinden können!
Offen sein für Visionen und Hoffnungen
Ich glaube, dazu braucht es – außer dem speziellen Know-How - ein bestimmtes „Mind-Set“, also eine bestimmte Art zu denken: Wenn ich etwas Neues kreieren, erfinden, in die Welt bringen will, bin ich erst einmal offen für das, was ist. Ich lasse alles auf mich wirken und mich inspirieren – sogar von dem, was in Science-Fiction-Filmen vorkommt. Außerdem muss ich als Erfinderin oder Erfinder daran glauben: Es wird eine Zukunft geben. Sonst wären meine Erfindungen ja zwecklos. Sprich: Ich habe eine Hoffnung, eine Vision.
Von dieser Hoffnung singt der Ex-Beatle in einem Song
Und genau von dieser Hoffnung singt der Ex-Beatle Paul McCartney in einem Song, der leider gar nicht so bekannt geworden ist. Er hat ihn 2013 für den Soundtrack eines Computerspiels geschrieben, das – wie Star Trek – in einer fernen Zukunft spielt. Der Song heißt „Hope for the Future“.
Manche hoffen auf die Zukunft - Some hope for the future
Manche warten auf den Ruf - Some wait for the call
Um zu sagen, dass die kommenden Tage - To say that the days ahead
Die besten von allen sein werden - Will be the best of all
Wir werden Brücken bauen - We will build bridges
Hoch in den Himmel - Up to the sky
Himmlische Lichter werden umgeben - Heavenly lights surrounding
Dich und mich - You and I
„Brücken in den Himmel“ – klingt gut
Das gefällt mir sehr: Brücken, die in den Himmel gebaut werden, himmlische Lichter. Ich merke: Da wird in mir eine Sehnsucht wach. „Brücken in den Himmel“ – das klingt für mich wie ein Ausweg, eine Rettung. Woraus? Vielleicht aus dem Dilemma auf diesem Planeten. Denn ehrlich gesagt zieht mich das Geschehen auf dieser Welt manchmal ganz schön runter. Wir Menschen haben uns ganz schön was eingebrockt, vor allem den Klimawandel.
Ich wünsche mir einen Ausweg, eine Rettung
Umweltkatastrophen, Hunger, Kriege, Fluchtbewegungen: Vieles davon hängt mit der Erwärmung der Erde und knapper werdenden Ressourcen zusammen. Wenn ich mir meinen Neunjährigen anschaue und in dem Song von Paul McCartney höre: „Wir werden Brücken hoch in den Himmel bauen“, dann denke ich: Ja, das wünsche ich mir für uns und vor allem für meine Kinder: einen Ausweg, eine Rettung.
Ist ein Weltraumfahrstuhl möglich?
Die Vorstellung von einer ganz realen Brücke, einem Turm in den Himmel: Die existiert schon länger. Schon im 19. Jahrhundert gab es die Idee von einem hohen Turm in den Weltraum. Anfang der 2000er Jahre hat dann die NASA angefangen zu erforschen: Was braucht man, um einen Weltraumfahrstuhl möglich zu machen?
Ich hoffe, dass wir nicht von diesem Planeten fliehen müssen
Obwohl mich dieser Erfindergeist fasziniert – ich hoffe doch sehr: Eine Flucht von diesem Planeten wird nicht nötig sein. Ich wünsche mir: Wir kriegen das in den Griff. Denn: Wir können die Klimakatastrophe noch abwenden. Was wir dafür brauchen: Kreative, fantasievolle Menschen, die ihre Ideen mutig in die Tat umsetzen.
Der kreative Erfindergeist hat schon einiges erschaffen
Wie wäre es zum Beispiel mit: Weltraumsonden, die ihre Energie statt aus Raketen aus riesigen Sonnensegeln beziehen. Straßen, die aus Solarzellen gebaut sind. Oder Essen, das aus 3-D-Druckern kommt. Klingt verrückt? Gibt es aber alles schon! Auch die Gegenwart ist gar nicht so düster, wie sie mir manchmal erscheint.
Aus der Dunkelheit - From out of the darkness
Wird unsere Zukunft kommen - Our future will come
Wenn wir die Vergangenheit hinter uns lassen - If we leave the past behind
Fliegen wir über die Sonne hinaus - We'll fly beyond the sun
Wir werden zusammen sein - We'll be together
Die Last teilen - Sharing the load
Staunend zusehen, wie sich unser Leben entfaltet - Watching in wonder as our lives unfold
Mitten aus dem Dunkel kommt die Zukunft
Ja, selbst wenn ich schwarzsehe: mitten aus dem Dunkel kommt die Zukunft, kommt neues Leben – sagt McCartney. Und: Das sagt auch die Bibel, es ist sogar ihre zentrale Botschaft! Sie erzählt schon ganz am Anfang davon. Da heißt es: „Die Erde war wüst und wirr, und Finsternis lag über der Urflut“. Dann erschafft Gott erst das Licht und danach alles andere. In der biblischen und in vielen anderen Traditionen ist die Finsternis eine Metapher, ein Bild. Sie steht für all das, was mit Angst, Verlassenheit und Hoffnungslosigkeit zu tun hat. Aber: Überall gibt es Menschen, die trotz dieser urmenschlichen, düsteren Empfindungen Träume von einer besseren Zukunft haben – und die Hoffnung verbreiten können. In der Bibel sind das die Propheten. Sie haben Visionen, weissagen die Zukunft, kündigen göttliche Rettung an. Sie machen sich dadurch nicht nur beliebt, weil ihre Visionen manchmal verrückt oder irgendwie kryptisch klingen. Aber: sie machen Hoffnung! Und wenn ich wieder hoffen und an eine Zukunft glauben kann, dann setzt das Energie frei. Energie, mit der ich selbst anpacken und Neues entstehen lassen kann. Die Realität von morgen entsteht eben tatsächlich aus den Träumen von heute.
Der Song klingt verrückt und macht trotzdem Hoffnung
Ganz ehrlich: Paul McCartney klingt in diesem Song für mich wie ein Prophet. Manche Dinge, von denen er singt, klingen erst einmal verrückt, zum Beispiel die Brücken in den Himmel. Aber: Trotzdem macht mir der Song Hoffnung, Hoffnung für eine Zukunft für uns, für unsere Kinder und Enkel.
Hoffnung für die Zukunft - Hope for the future
Sie kommt früh genug - It's coming soon enough
Wie viel können wir erreichen? - How much can we achieve?
Hoffnung für die Zukunft - Hope for the future
Sie wird uns gehören - It will belong to us
Wenn wir glauben - If we believe
Die Hoffnung leuchtet dort am hellsten im Dunkeln - Hope shines brightest in the dark
Wo noch nie etwas gesehen wurde - When nothing's ever seen
Wo sie unentdeckte Orte beleuchtet - Lighting undiscovered places
An denen noch nie jemand war - No-ones ever been
Offen sein für Neues, wie die Besatzung der Enterprise
Ja, wir können viel erreichen, wenn wir an die Zukunft glauben. Wenn wir keine Angst vor dem Neuen, Fremden, Unbekannten haben, das uns dort vielleicht erwartet, sondern offen bleiben und neugierig. Ein bisschen so wie die Besatzung der Enterprise, die zu „unentdeckten Orten“ unterwegs ist und die fremden Lebensformen friedlich und mit Respekt begegnet.
Die Hoffnung für die Zukunft erfüllt und belebt mich
Propheten mit dieser Botschaft finde ich klasse: Glaubt an die Zukunft und das Gute im Menschen! Glaubt daran, dass wir das Ruder noch rumreißen können! Verliert nicht die Hoffnung darauf, dass unsere Träume von heute die Realität von morgen werden! Diese Botschaft entdecke ich in der Bibel und in dem Song von Paul McCartney. Und wenn ich meinem Sohn dabei zuschaue, wie er mit mir Raumschiff Enterprise guckt und dabei leuchtende Augen bekommt, frage ich mich: Welche innovativen und scheinbar verrückten Ideen werden er und seine Generation wohl in diese Welt voller Krisen setzen, um sie zu retten oder einfach nur zu einem besseren Ort zu machen? Ich glaube: Das wird schon! Und schon spüre ich, wie sie mich erfüllt und belebt, die Hoffnung für die Zukunft.