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Alltagsengel
Bild: medio.tv / Schauderna

Alltagsengel

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
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Das Telefon klingelt, die Mitarbeiterin aus dem Diakonischen Werk ruft an. 

„Hier ist Land unter“, sagt sie ganz aufgeregt. „Das Wasser tropft durch die Decke, irgendwo muss ein Loch sein. Können Sie sich kümmern?“

Wer kann helfen?

Oh, nein, denke ich! Ich bin krank und ich bin nicht die Hausmeisterin. Aber ich will nicht unfreundlich sein und also überlegen wir zusammen. Jede gibt sich Mühe. Wen könnten wir fragen? Ich bin überfordert. Brauchen wir einen Dachdecker, weil das Wasser von oben kommt? Brauchen wir einen Installateur, weil ein Rohr kaputt ist?

Ich höre am Telefon, dass die Kantorin kommt, vielleicht hat sie eine Idee. Wir verabschieden uns. 

Unerwartete Hilfe

Als ich das Telefon zurückstelle, klingelt es gleich wieder. Der Architekt der Kirchengemeinde ist am Telefon. Er wollte wegen einer Mauersicherung anrufen. Ich wittere Morgenluft und frage ihn direkt: „Sind Sie vor Ort? Könnten Sie sich bitte einen Wasserschaden ansehen?“ 

Und er sagt: „Ja, kein Problem. Ich bin da und ich kann mich gleich auf den Weg machen.“

Alltagsengel - zur rechten Zeit am rechten Ort

Ich bedanke mich überschwänglich: „Sie sind ein Engel, ein Geschenk des Himmels, wunderbar, vielen, vielen Dank.“

Ja, es gibt sie, die Alltagsengel. Menschen, die zur rechten Zeit am rechten Ort sind, die die Not des anderen sehen und die dann einfach tun, was dran ist. 

Ich bin überzeugt: Alltagsengel sind ein Geschenk Gottes. Sie sind für mich ein Geschenk des Himmels, damit ich mein Leben hier auf der Erde meistern kann.

Dank dieses Engels konnte ich mich beruhigt mit Tee und Taschentüchern wieder hinlegen.
 

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