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Vielfalt statt Einfalt
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Vielfalt statt Einfalt

Marcus C. Leitschuh
Ein Beitrag von Marcus C. Leitschuh, Katholischer Religionslehrer und Autor, Kassel
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Ein Bild in nur einer Farbe? Eine Suppe mit nur einem Gewürz? Ein Lied nur mit einem Ton? Bunte Vielfalt sieht schöner aus, schmeckt besser und hört sich wunderbarer an. Genau daran erinnert in den Kirchen der heutige Dreifaltigkeitssonntag. Ich will versuchen, diesen Begriff zu erklären. Nach der Osterzeit ist heute in den Kirchen der Start in die ganz normalen Sonntage. Aber mit einer Botschaft der Vielfalt. Dreifaltigkeitssonntag, das erinnerte daran, dass für Christinnen und Christen der eine Gott unterschiedliche Ausdrucksformen hat.

Gott hoch 3 – was für eine Botschaft für uns Menschen

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Gott, das ist die Schöpfungskraft des Universums. Wir Menschen sind Teil dieser Schöpfungsidee. Unser Job: Als Teil des Lebendigen alles Leben schützen. Der Begriff „Gott Vater“ steht für alle guten väter- und mütterlichen Empfindungen und Haltungen. Gott ist jemand, der eine persönliche Beziehung zu den Menschen will. Gott will Wege mitgehen, Hindernisse aus dem Weg räumen. Gott ist in seiner Vielfalt auch Sohn. Gott ist Sohn, das ist auch die Vermenschlichung Gottes. Mit Jesus kam Gott als echter Mensch auf diese Welt – mit Pubertät und Zahnschmerzen. Söhne und Töchter leben aus der Tradition der Vorfahren und gehen doch immer auch eigene Wege. Und dann ist Gott auch Heiliger Geist. Gott macht also nicht alles allein. Gott inspiriert Menschen zum Handeln. Diese Vielfalt wird am Dreifaltigkeitssonntag gefeiert und erinnert – etwa daran, dass Gott noch viel mehr ist. Es liegt an den Menschen, dieses Vorbild göttlicher Vielfalt auch zuzulassen und nicht in enge Raster zu packen. Göttliche Vielfalt darf nicht in menschlicher Einfalt enden. Gott ist in sich so bunt, dass Menschen ihn nicht in Schwarz-Weiß-Bilder packen sollten. Denn: Gott ist offen

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