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Da musst du halt durch
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Da musst du halt durch

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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Da musst du halt durch – Das hat eine Freundin zu mir gesagt.  Ich ziehe nämlich gerade um und habe ein bisschen gejammert. So ein Umzug macht ja viel Arbeit – Kisten packen und schleppen, vieles aussortieren. 

Da musst du halt durch – das hört sich an wie: „Das hast du dir doch selbst eingebrockt. Du ziehst ja nicht um, weil du musst, sondern weil du willst.“ Ich hatte den Eindruck, meine Freundin nimmt ich nicht so ganz ernst. „Was, du schaffst das nicht? Ist doch kein Problem.“ 

Dann bewältigen wir sie

Erst habe ich mich etwas über die Sprüche meiner Freundin geärgert. Sie klingen ein bisschen flapsig, aber dann habe ich eine tiefe Weisheit darin entdeckt. Wir schaffen unsere Sorgen und Fragen nämlich nicht aus der Welt, wenn wir ihnen ausweichen. Auch Krankheiten oder ernsthafte Probleme, die wir haben, können wir nur bewältigen, wenn wir uns ihnen stellen. Wenn wir sie genau anschauen, betrachten und sie in unser Leben integrieren – dann werden wir sie bewältigen können. 

Der Tod hat nicht gesiegt

Bei dem Spruch: Da musst du halt durch, musste ich noch einmal an den Freitag vor vier Wochen denken. Das war der Karfreitag. Da haben sich viele Menschen an die letzten Stunden von Jesus von Nazareth erinnert. Wie er sein letztes Abendmahl mit Freunden gefeiert hat, wie er verhaftet wurde, zum Tod verurteilt und am Kreuz gestorben ist. Ich glaube, dass Jesus genau wusste, was er getan hat, als er nach Jerusalem gegangen ist. Die herrschende Priesterkaste war schon lange hinter ihm her, denn er hatte von Gott als seinem Vater gesprochen. Und jeder Mensch kann zu diesem Vater sprechen, er braucht keinen Vermittler und kein Opfer im Tempel. Jesus war für die Mächtigen eine Gefahr und hat als Aufrührer gegolten. Darum musste Jesus sterben.

Ein "Hindurchgehen"

Aber er hat das Urteil und den Tod angenommen und ist hindurch gegangen, durch den Tod am Kreuz. Nach dem christlichen Glauben war das wirklich ein „Hindurchgehen“. Der Tod hat nicht gesiegt, Jesus ist auferstanden zu einem neuen Leben. Und dieses Leben hat er allen versprochen, die an ihn glauben. 

Da musst du halt durch – ja, auch ich muss durch Leid und Tod. Aber ich hoffe auf das Leben auf der anderen Seite.

 

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