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Weißer Sonntag
Bild: Jäger

Weißer Sonntag

Bernd Spriestersbach
Ein Beitrag von Bernd Spriestersbach, Evangelischer Pfarrer, Fulda
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‚Weißer Sonntag‘ ist heute. In den katholisch geprägten Regionen wie bei uns in Fulda weiß man, was das ist: Traditionell gehen die 8 - 9 jährigen Kinder zur Erstkommunion. Empfangen das erste Mal die Hostie beim Abendmahl.

Kommunion - ein großer Tag für Kinder

Ein großer Tag. Die Mädchen im weißen Kleid. Die Jungen im Anzug. Oftmals sind die Erstkommunion-Kinder einheitlich bekleidet: Mit einer Albe. Einem weißen Gewand. Es erinnert an die Taufpraxis der ersten Christen. Denn hier hat der Name ‚Weißer Sonntag‘ seinen Ursprung.

Die ersten Christen tauften nur Erwachsene

Die ersten Christen tauften nur Erwachsene. Einmal im Jahr. In der Osternacht. Die Taufbewerber trugen ein weißes Gewand: Zeichen der Reinheit. Des Neubeginns. Des neuen Lebens in und mit Christus. Als Getaufte nahmen sie dann erstmalig am Abendmahl teil.

8 Tage lang trugen sie ihr weißes Taufgewand. Als Bekenntnis ihrer Taufe. Als Symbol des neuen Lebens: Seht her, Christen sind wir geworden. Wollen mit Jesus leben. Gehören ihm. Zu ihm. Sind wie neugeboren.

„Quasimodogeniti“ - so heißt der heutige Sonntag

„Quasimodogeniti“ – „Wie die Neugeborenen“. So heißt der heutige Sonntag bei uns Evangelischen. Auch hier ist sie da: Die Verbindung mit der Taufe. Und noch etwas: „Quasi modo geniti“ ist der Anfang eines Bibelverses. In lateinischer Sprache. Aus dem 1. Petrusbrief: 

„So wie neugeborene Kinder habt Verlangen nach unverfälschter geistiger Milch, damit ihr durch sie heranwachst und das Heil erlangt." (1.Petr. 2,2)

Im Glauben leben, was mit der Taufe begonnen hat

Will sagen: Es ist wichtig, im Glauben zu wachsen. Gottes Wort in mir wirken lassen. Lernen, Jesus nachzufolgen. Und so das leben, was mit meiner Taufe begonnen hat.

Der Weiße Sonntag und der Gottesdienst heute laden mich neu dazu ein. 

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