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Gewalt darf sich nie lohnen
Bild: medio.tv / Socher

Gewalt darf sich nie lohnen

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Er ist Anfang zwanzig und begeistert. So zieht Paul in den Ersten Weltkrieg. Mit vielen aus seiner ehemaligen Schule. Davon erzählt der Film „Im Westen nichts Neues“ nach dem Roman von Erich Maria Remarque. Vier Oscars hat der Film gestern in Hollywood bekommen. Mit Pauls Begeisterung im Krieg ist es dann aber schnell vorbei. Es gibt Millionen Tote in Europa. Krieg ist eine Tragödie.

Auch in der Ukraine bleibt er eine Tragödie. Es geht ja längst nicht mehr nur um dieses oder jenes Stück Land. Es geht um die Macht in Europa; um den Größenwahn eines Herrschers. Da schläft jede Vernunft. Auch viele junge russische Männer sind schon tot oder geflohen. Wenn Herrschende nicht mehr bei Verstand sind, müssen Millionen leiden.

Mit Gewalt kann man siegen, aber nicht gewinnen. Russland darf nicht Recht bekommen mit dem Überfall. Man kann auch nicht die andere Wange hinhalten, wenn Unschuldige zu Opfern werden. Das hat Jesus nicht gemeint, denke ich. Er war ja kein Träumer. Unvernunft und roher Gewalt muss man die Stirn bieten. Gewalt darf sich nie lohnen. Es geht um die Freiheit des Geistes, die es in Russland schon lange nicht mehr gibt. Bei uns aber soll sie bleiben. Darum helfen wir den Opfern. Mit allen Mitteln. Gott steht uns bei. Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit (2. Kor. 3,17). Freie Menschen stehen einander bei. Wer für die Freiheit der anderen sorgt, bleibt selber frei.

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