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Gott hab ihn selig
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Gott hab ihn selig

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Ein Freund von mir hat mir vor drei Wochen lang über seinen verstorbenen Vater erzählt. Als wir schon fast am Ende unseres Gesprächs waren, hat er noch einen Satz gesagt, den ich lange nicht mehr gehört hatte: „Gott hab ihn selig.“ Das hat mich berührt. Ich habe gemerkt, mit welcher Wärme in seiner Stimme er das gesagt hat. Sein Wunsch ist wirklich von Herzen gekommen.

Richtig endlos glücklich und zufrieden

„Gott hab ihn selig“ – ich mag diesen Satz gerne. Er drückt für mich etwas aus, von dem ich zutiefst überzeugt bin. Ich glaube daran: Mit dem Tod eines Menschen ist nicht alles aus, das letzte Wort hat das Leben. Das Wort „selig“ beschreibt für mich, wie dieses Leben aussehen könnte. Im Lexikon finde ich dazu: „Selig: Von einem rauschhaftem Glücksgefühl erfüllt, überglücklich, wunschlos glücklich.“ Das klingt richtig klasse. Denn dann würde der Satz „Gott hab ihn selig“ für mich bedeuten: Der Verstorbene ist jetzt bei Gott und er macht ihn richtig endlos glücklich und zufrieden.

Davon träume ich, wenn ich an Menschen denke, die tot sind

Genau davon träume ich, wenn ich an die Menschen denke, die schon tot sind und die ich oft vermisse. Ich stelle mir vor: Mein Bruder hat im anderen Leben keine Schmerzen mehr, mein Vater ist von seinen ewigen Sorgen endgültig befreit. Sie und alle anderen sind dort einfach nur selig.

Wenn ich über Verstorbene spreche, sage ich diesen Satz

Der Glaube daran tut mir gut. Ich habe mir vorgenommen: Wenn ich das nächste Mal mit jemandem über „meine“ Verstorbenen spreche, sage ich diesen Satz. Ich werde das auch dann machen, wenn ich die Gräber meiner Lieben auf dem Friedhof besuche. Es klingt so schön: „Gott hab dich selig“.

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