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Herz zeigen
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Herz zeigen

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Beim Fußball sehe ich es ganz oft: Spieler, die mit ihren Händen das Herzzeichen machen. Das passiert immer dann, wenn ihnen etwas Besonderes gelingt: ein schönes Tor oder ein überraschender Sieg. Dann strecken sie ihre beiden geballten Hände nebeneinander von sich, machen mit jedem Zeigefinger einen gekrümmten Bogen nach oben und mit den Daumen einen offenen Bogen nach unten – und schon wird aus den beiden geballten Fäusten ein großes Herz. Auch viele Prominente aus allen Medien und immer mehr - nicht nur junge – Leute machen dieses Herzzeichen ganz oft. Viele wollen einfach damit sagen: Ich mag dich. Manche verbinden damit sogar eine Botschaft: Hier soll Liebe herrschen und nicht Arroganz, Hass oder Ausgrenzung.

Mit dem Herzzeichen eine Botschaft senden

Ich mag diese Geste auch ganz gerne. Denn es gibt viele Situationen, in denen sie mehr sagen kann als viele Worte. Ich erinnere mich zum Beispiel an ein Treffen mit Freunden. Wir haben heftig über eine Sache diskutiert, unsere Meinungen gingen weit auseinander und die Atmosphäre war hitzig. Mitten beim Diskutieren hat dann der Freund, der eine völlig andere Meinung als ich hatte, mir das Herzzeichen gezeigt. Ich habe sofort verstanden, was er meint: Wir können noch so sehr miteinander streiten, aber ich mag dich als Mensch immer noch gerne. Das hat mir gut getan!

In einer zerrissenen Gesellschaft hilft Liebe und Respekt

Ich finde: Gerade in unseren Tagen passt das Herzzeichen ganz besonders. Ich höre so viel über die zerrissene Gesellschaft, in der wir leben, von Diskriminierung und Intoleranz. Da bedeutet das Herzzeichen für mich: Ich will, dass wir alles mit Liebe und Respekt vor unserem Mitmenschen tun. Und wenn ich es zeige, dann will ich damit sagen: Ich will selbst damit anfangen. Denn ich finde: Mehr Herz tut gut!

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