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Gänseblümchen-Tag
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Gänseblümchen-Tag

Marcus C. Leitschuh
Ein Beitrag von Marcus C. Leitschuh, Katholischer Religionslehrer und Autor, Kassel
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Hätten Sie es gewusst? Heute ist der internationale Gänseblümchentag. Dem kleinen Früh- und Dauerblüher wollen die Erfinder des Tages damit ein Denkmal setzen. Denn ab Anfang Februar kann das Gänseblümchen schon mit der Blüte beginnen. Der botanische Name des Gänseblümchens lautet Bellis perennis, was so viel heißt wie "ausdauernd schön". Das hat einen guten Grund, denn zwischen Februar und November blüht die kleine Schönheit auf Wiesen. Der Volksmund hat dem Gänseblümchen auch den Beinamen "Himmelsblümchen" gegeben. Ein Grund dafür ist, dass diese kleine Blume wie eine Sonne aussieht und die kleinen Blütenblätter wolkenweiß sind.

Unterschiedliche himmlische Boten

Und aus noch einem Grund wird sie wie eine himmlische Pflanze gesehen: Nach dem Winter ist sie ein Frühlingsbote und eine der ersten Blüten, die man vor Ostern wieder kraftvoll sehen kann.
Ich mag solche frühen Blühpflanzen im Jahr. Nach dem trüben Winter wecken sie die Hoffnung, dass es bald wieder paradiesisch grün und blühend ist. Wenn ich diese Beobachtungen auf Menschen übertrage, finde ich eine schöne Parallele: Ich erfreue mich an Menschen, die Boten des Guten sind. Boten, dass es nach dem Winter wieder warm und fruchtbar mit reicher Ernte wird. Boten, die im Krieg die Hoffnung auf Frieden wachhalten. Ich mag Boten, die im Hass den ersten Schritt zur Versöhnung gehen. In der Bibel sind das Menschen, die Gott segnet, sie seligpreist. Die Friedensstifter, Krankenbesucher und Hoffnungsschenker sind. Daran erinnert mich heute das kleine Gänseblümchen. Und ich freue mich heute an seinem Ehrentag umso mehr darauf, bald wieder ein Gänseblümchen auf unseren Wiesen zu sehen. Als botanischer Boten. Als Erinnerung, dass Menschen auch Boten des Himmels, der Gerechtigkeit und Liebe sein können.

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