Woran mein Herz hängt
Mir ist mein Smartphone auf harten Fliesenboden gestürzt. Das Display ist dabei zerschmettert. Also habe ich es zur Reparatur eingeschickt. Drei Tage sollte das dauern. Dreizehn Tage waren es dann tatsächlich. Es ist mir unglaublich schwergefallen, so lange unfreiwillig auf mein Smartphone zu verzichten. Im Alltag ist es mein Wecker, ich brauch‘ es zum Musikhören, zum Navigieren, für Nachrichten, zum Googeln der Öffnungszeit vom Laden. Ich habe in diesen Tagen gemerkt, wie abhängig ich davon bin.
"Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott."
Dann habe ich mich an den Satz von Martin Luther erinnert: „Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ Woran hänge ich denn mein Herz? Oder anders gefragt: Wovon mache ich mein Herz abhängig? Natürlich ist mein Handy nicht mein Gott. Der Satz von Luther hilft mir aber zu überprüfen, was oder wem ich viel Macht über mich gebe. Erst nach ein paar Tagen ohne mein Smartphone fiel mir auf, wie anders ich die Welt anschaue. Ich hatte mehr Zeit für mich. Und ich habe es auch ohne diese Technik durch den Alltag geschafft. Mein Herz hing sehr an diesem Gerät. Es war zu einem Mini-Gott in meinem Alltag geworden.
Eine Verzichts-Ehrfahrung zum Nachdenken
Als es endlich wieder repariert war, habe ich mich sehr gefreut. Ich habe es nach meiner Verzichts-Erfahrung nicht verteufelt oder weggeschlossen. Aber die Einsicht darüber, wie sehr ich an einem Gegenstand gehangen hab‘, lässt mich öfter aufmerken: Woran hänge ich mein Herz? Was mache ich zum Gott in meinem Leben? Geld, bestimmte Dinge oder Menschen? Worum kreisen meine Gedanken? Wo hinein investiere ich die meiste Zeit? In meine Arbeit? In ein Hobby? In die Gesundheit? Und wo bleibt mein Glaube in all dem? Ich möchte mich das immer wieder fragen. Damit die Technik mir hilft, aber nicht mein Leben bestimmt. Denn mein Leben vertraue ich Gott an.
