Glauben feiern in der Paulskirche
Moderator/in: Die letzten Tage wurde in Frankfurt viel gefeiert. Vor 175 Jahren hat in der Frankfurter Paulskirche die Nationalversammlung getagt, das erste deutsche Parlament. Und deswegen haben wir in diesen Tagen in Hessen groß die Demokratie gefeiert. Der letzte Programmpunkt in der Paulskirche heute Abend ist eine multireligiöse Gebetsfeier. Alex Becker von der katholischen Kirche: War Religion denn auch ein Thema in der Nationalversammlung damals?
Ja, das war‘s. Glaubens- oder Religionsfreiheit wurde festgeschrieben. Ich kann selbst wählen kann, welcher Religion oder Konfession ich angehören möchte. Dieses Recht auf Religionsfreiheit steht so ja auch heute in unserem Grundgesetz. Für mich ist das ein wichtiger Aspekt von Freiheit. Und noch etwas hatte die Nationalversammlung damals beschlossen: Alle Religionen sind gleichberechtigt. Auch das ist ja in vielen Ländern der Welt bis heute ganz anders.
Und wie und von wem wird dann heute Abend diese Gebetsfeier zum Demokratiejubiläum gestaltet?
Gastgeber heute Abend ist der Rat der Religionen. Da sind ganz unterschiedliche Religionsgemeinschaften vertreten, die es eben hier in Frankfurt gibt. Christen, Muslime, Juden, Hinduisten, Buddhisten und viele andere. Eine bunte Vielfalt an Menschen, die Danke sagen für das Miteinander der Religionen und Konfessionen. Toleranz und Offenheit sind ja wichtige Werte der Demokratie. Ohne diese Werte funktioniert auch ein Miteinander der Religionen nicht. Ich find es echt bereichernd, dass hier viele Religionen und Konfessionen zusammen leben. Und vor allem auch miteinander feiern und beten können: vor allem um Offenheit und Toleranz.
