
Frühjahrsputz in Haus und Seele
Moderator/in:Seit gestern ist es offiziell: Wir haben Frühling! Alle zieht es raus bei frühlingshaften Temperaturen. Das Eis schmeckt, die Spielplätze sind voll, die Frühlingsgefühle werden geweckt. Und noch ein Gefühl drängt sich manchen auf. Alex Becker von der katholischen Kirche: Es geht um den Frühjahrsputz. Warum glaubst du, ist der im Frühling so angesagt?
Einen kleinen Neustart zu machen
Erst einmal kenne ich das von mir selbst. Draußen erwacht das Leben, und ich will sortieren, umräumen, putzen. Und Verwelktes zurückschneiden. Ich glaube, es geht darum, das Triste, Graue vom Herbst und Winter abzulegen. Einen kleinen Neustart zu machen. Mir tut es gut, wenn um mich rum dann alles ordentlich und sauber ist. Das hilft mir übrigens ganz konkret in der Fastenzeit. So bereite ich mich nämlich auch auf Ostern vor.
Wie kann ich mir das vorstellen?
"Wie läuft gerade mein Leben?"
Zwei Dinge mach ich beim Putzen: Ich dreh das Radio laut auf. Und ich denke nach. Beim Putzen mit Musik kann ich das irgendwie besonders gut: Gedanken sortieren, Ideen finden oder wegräumen, einfach Ordnung schaffen im Kopf. Und darum geht’s auch in der Fastenzeit: Wie läuft mein Leben gerade? Was macht mir zu schaffen? Was sind meine Pläne und Hoffnungen? Und nicht das Putzen, aber der Frühling hilft mir sogar dabei, neue Hoffnung zu schöpfen, sie quasi zu trainieren.
Diese Hoffnung braucht Pflege
Wie trainiert man denn Hoffnung?
Wenn nach dem kahlen Winter draußen die Knospen aufbrechen, wenn Pflanzen und Tiere aufleben: Dann denk ich über meine christliche Hoffnung aufs Leben nach. Denn auch diese Hoffnung braucht Pflege und muss ab und an neu sortiert werden. Für mich ist das nämlich meine wichtigste Hoffnung, die Hoffnung, die wir an Ostern feiern: Das Leben ist stärker als der Tod.