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Der Zorn der Götter
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Der Zorn der Götter

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Heute kommt ein neuer Superheldenfilm in die Kinos: „Shazam – Der Zorn der Götter.“
Der Teenager Billy Batson verwandelt sich in einen Superhelden, wenn er das Wort „Shazam“ sagt. Diesmal hat er es mit göttlichen Titanen-Töchtern zu tun, die die Erde bedrohen.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: „Der Zorn der Götter“ – das ist ja ein religiöses Motiv. Was steckt denn da dahinter?

Natürlich uralte Ängste. Schon vor Jahrtausenden haben sich die Menschen gesagt: Wenn Hagelstürme, Überschwemmungen, Dürren oder Heuschreckenschwärme unsere Ernten bedrohen, dann hat das bestimmt was damit zu tun, dass die Götter zornig sind. Das war damals die beste Erklärung.

Und dann wollten die Menschen den Zorn der Götter besänftigen. Zum Beispiel, indem sie Opfer gebracht haben oder versucht haben, so zu leben, dass das den Göttern gefällt.

Mit dem Christentum kam dann aber ein großer Umbruch. Weil die Christen gesagt haben: „Achtung! Der Gott, von dem wir erzählen, der ist nicht ewig zornig, der ist die Liebe. Und seine Gnade ist größer als alles, was zwischen Gott und den Menschen stehen könnte.“

Das heißt: Das Christentum brachte ein ganz neues Gottesbild?

Ja, ein Bild von einem Gott, vor dem man keine Angst haben muss. Und den man auch nicht gnädig stimmen muss. Darum lautet ja der Satz, der am häufigsten in der Bibel steht: „Fürchte dich nicht!“

Umso lustiger ist es, dass dieser Superhelden-Film auf die alten Vorstellungen zurückgreift. Er braucht anscheinend zornige Götter, weil sich auf der Erde für den Superhelden keine ebenbürtigen Gegner mehr finden.

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