Flowers
Moderator/in:„Flowers“, der neue Hit von Miley Cyrus ist ein echter Hammer. Nicht nur musikalisch, sondern auch, weil sie darin nach allen Regeln der Kunst mit ihrem Ex-Mann Liam Hemsworth abrechnet. Miley hat „Flowers“ am Geburtstag von Liam veröffentlicht: Schon mal der erste Nadelstich.
Außerdem hat sie in den Song viele Anspielungen auf ihr gemeinsames Leben gepackt. Im Refrain spielt sie zum Beispiel auf ein Lied von Bruno Mars an, das bei ihrer Hochzeit mit Liam gespielt wurde: „When I was your man“. Da singt Bruno Mars davon, wie wichtig es ist, dass ein Mann seiner Frau Blumen kauft. In „Flowers“ sagt Miley jetzt: „Blumen kann ich mir auch selbst kaufen.“
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was ist das – Schlammschlacht oder Krisenbewältigung?
Für mich hört sich „Flowers“ vor allem an wie ein großer Befreiungsschlag. Und das ist ja auch kein Wunder. Wenn eine Beziehung vorbei ist, dann stellt man natürlich auch fest, an welchen Stellen man sich im Lauf der Jahre von seiner Partnerin oder seinem Partner abhängig gemacht hat.
Offensichtlich hat Miley Cyrus neu entdeckt, wie wichtig ihr ihre innere Unabhängigkeit ist. Darum singt sie ja so leidenschaftlich: „Hey! Ich kann auch allein tanzen gehen. Ich kann mich besser lieben, als du das kannst.“
Starke Aussage: Mein Glück hängt nicht von dir ab. Was ja auch Psychologen bestätigen: Wer sein Glück von einem Partner abhängig macht, dessen Beziehung ist eher labil. Wer für sich allein glücklich sein kann, hat ein starkes Lebensfundament.
Würdest Du als Pfarrer sagen: In diesem Fall geht dann mal Selbstliebe vor Nächstenliebe?
Das ist uraltes Missverständnis, dass man sich aus Nächstenliebe selbst aufgeben muss. In der Bibel heißt es: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Die Nächstenliebe wird hier klar an die Selbstliebe gekoppelt: Wer zu sich selbst Ja sagen kann, der hat ideale Voraussetzungen, um sich für andere einzusetzen. Von so einer inneren Kraft singt Miley Cyrus in „Flowers“.
