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Synodaler Weg – Gemeinsam auf dem Weg
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Synodaler Weg – Gemeinsam auf dem Weg

Steffen Jahn
Ein Beitrag von Steffen Jahn, Katholischer Referent für Weltkirche, Bischöfliches Generalvikariat Fulda
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Moderator/in: Nach gut drei Jahren hat der "Synodale Weg" der katholischen Kirche gestern mit einer Messfeier im Frankfurter Dom seinen Abschluss gefunden. Die Delegierten hatten sich am Wochenende in Frankfurt zu ihrer 5. und letzten Synodalversammlung getroffen. Steffen Jahn von der Katholischen Kirche, ausschlaggebend für den Synodalen Weg war ja die Veröffentlichung der Studie zum sexuellen Missbrauch in der Katholischen Kirche in 2018.

Autor/in: Genau. Und dabei ist deutlich geworden: Die Kirche in Deutschland braucht einen Weg der Umkehr und der Erneuerung. Die deutschen Bischöfe haben daraufhin einen Synodalen Weg beschlossen, um gemeinsamen nach Antworten auf die gegenwärtige Situation zu suchen. Das Besondere daran: Der Synodale Weg wurde gemeinsam von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) getragen. Also von den Bischöfen und den Laien. Und so waren die Gremien und die vier großen Synodalforen auch angelegt.

Moderator/in: Damit hat die Kirche in Deutschland versucht, sich ihrer schwersten Krise zu stellen und auf die Beteiligung aller gesetzt, die mit der Kirche in unterschiedlichster Weise verbunden sind. Gemeinsam sollte verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden. Ist das aus Deiner Sicht gelungen?

Autor/in: Zunächst mal war der Synodale Weg der Kirche eine gute Chance. Er sollte der Stärkung der christlichen Botschaft dienen. Laien und Priestern, Frauen und Männer haben sich gemeinsam mit den schwierigen Themen in der Kirche auseinandergesetzt. Und das war oft sehr emotional und intensiv.

Leider sind aber viele Erwartungen und Hoffnungen an den "Synodalen Weg" enttäuscht worden. Erwartungen von Bischöfen und von Laien. Und die Strukturen in der katholischen Kirche und die Grenzen der Synodalität wurden nicht zuletzt durch die Intervention vom Papst sehr deutlich.

In einem Gebet zum Synodalen Weg heißt es unter anderem: "Wir bitten Dich: Sende uns den Heiligen Geist, stehe unserer Kirche in Deutschland bei und lasse sie die Zeichen der Zeit erkennen. Lass uns miteinander die Wahrheit suchen und öffne unser Herz."

Das wäre nun auch mein Wunsch als Konsequenz aus den Beratungen. Das wir die Kraft und den Mut finden, den Weg der Kirche nun gemeinsam weiterzugehen.

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