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Rosenmontag
Pixabay/Rena Limberger

Rosenmontag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Morgen ist Rosenmontag – und heute ist Tulpensonntag. Lustigerweise haben die närrischen Tage alle irgendwelche Blumennamen.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Woher kommt denn diese floristische Namensgebung? Weiß man das?

Nee, so ganz genau weiß man das nicht: Nelkensamstag, Tulpensonntag, Rosenmontag, Veilchendienstag. Heute geht man davon aus: Ursprünglich hatte nur der Rosenmontag einen Blumennamen – und dann hat man die anderen einfach dazuerfunden.

Allerdings: Inhaltlich ist das totaler Quatsch. Denn unsere großen hessischen Märchensammler und Sprachforscher, die Brüder Grimm, waren überzeugt: Der Name „Rosenmontag“ hat mit Rosen überhaupt nix zu tun, sondern kommt eigentlich von „Der rasende Montag“. Weil da alle Narren beim Höhepunkt des Karnevals völlig ausrasten.

Du meinst: Der Rosenmontag heißt so, weil da besonders ausgelassen gefeiert wird.

Genau. Und das Lustige ist … was sich viele gar nicht vorstellen können: Dieses „Einfach mal alle Konventionen hinter sich lassen und das Leben genießen“ finden wir schon bei Jesus. Tatsächlich wurde Jesus von den Leuten seiner Zeit heftig kritisiert, weil er angeblich zu oft, zu wild und zu leidenschaftlich gefeiert hat.

Von einigen Leuten wurde er sogar als „Fresser und Weinsäufer“ bezeichnet und andere fanden, er würde insgesamt zu sehr über die Stränge schlagen. Also: Vielleicht hätte Jesus ja gesagt: „Och, so einen rasenden Montag – den hatte ich auch ab und an.“ Feiert schön!

 

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