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Fairer Valentinstag
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Fairer Valentinstag

Steffen Jahn
Ein Beitrag von Steffen Jahn, Katholischer Referent für Weltkirche, Bischöfliches Generalvikariat Fulda
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Moderator/in: Wann haben Sie zum letzten Mal Blumen verschenkt? Nächste Woche hätten Sie mal wieder einen guten Anlass dazu – am Dienstag ist nämlich Valentinstag. Der Tag, an dem die Liebenden sich Briefe schreiben oder sich beschenken. Besonders die Blumenindustrie verdankt dem Gedenktag ein gutes Geschäft. "Rose ist aber nicht gleich Rose", sagt Steffen Jahn von der Katholischen Kirche in Fulda.

Autor/in: Richtig. Ich mag Blumen sehr gerne. Gerade jetzt im trüben Februar gibt mir das schon so ein bisschen Frühlingsfeeling. Aber 2/3 aller in Deutschland verkauften Rosen kommen mittlerweile aus Kenia. Dort werden sie aber oft unter schwierigen Umwelt- und Arbeitsbedingungen angebaut. Die Zucht von Schnittblumen ist sehr wasserintensiv. Für die Produktion einer kenianischen Rose wird laut WWF knapp 4 Liter Frischwasser verbraucht. Das führt dort zu einem massiven Rückgang des Wasserspiegels. Und die Arbeitsbedingungen auf den Farmen sind hart. Der Monatslohn beträgt 30 bis 40 Dollar und gearbeitet wird 7 Tage die Woche. Der Einsatz von Pestiziden macht die Menschen außerdem krank.

Moderator/in: Und wie können wir unseren Liebsten jetzt noch mit gutem Gewissen am Valentinstag Blumen schenken?

Autor/in: In dem wir z. B. darauf achten, wie und wo die Blumen, die wir kaufen, hergestellt wurden. Das Fair-Trade-Siegel oder das GEPA-Logo kennen sicher die meisten von uns vom fair gehandelten Kaffee oder von Schokolade. Das gleiche Siegel gibt’s auch für die Blumen. Und das macht für die Arbeiterinnen in der Blumenzucht einen riesigen Unterschied: In den fair zertifizierten Betrieben erhalten sie Schutzkleidung, gerechte Löhne und sie haben geregelte Arbeitszeiten. Außerdem werden durch nachhaltiges Management der Wasserverbrauch gesenkt und der Einsatz von Pestiziden verringert.

Damit macht das Schenken am Valentinstag nicht nur unseren Lieben eine Freude, sondern verbessert auch ganz unmittelbar die Arbeitsbedingungen auf den Blumenfarmen in Kenia!

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